Viele Rock-, Pop- und Jazzmusiker haben ein besonderes und individuell geprägtes Verhältnis zur Musik-Metropole New York. Die Musiker Mannheims haben durch die amerikanischen Gl's, die seit Kriegsende hier stationiert waren, ihr "Klein-Amerika" gewissermaßen vor der Haustür. Die Musikszene dieser Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Neckar stellt sich in dem Film in Konzerten, Erinnerungen und Erfolgsgeschichten selbst vor: von Jule Neigel über die augenblicklichen Publikumslieblinge "Söhne Mannheims" bis hin zu Mani Neumeier und seinem Festival in Finkenbach, das er vor mehr als dreißig Jahren gegründet hat. Das musikalische Flair Mannheims wird auf ganz besondere Art durch Joy Fleming geprägt, einer Sängerin, die mit ihren Jazz- und Rockinterpretationen Geschichte geschrieben hat. Sie führt auch zurück in die Musikgeschichte Mannheims, in die amerikanischen Clubs, die es nach wie vor gibt. Ein zweiter Erzählstrang spannt den Bogen hin zu Komponisten und Interpreten, die nicht den Mainstream vertreten, wie Hans Reffert und Bernd Köhler, Musiker, die stets auf der Suche nach dem "magischen Riff" sind und sich zudem gesellschaftspolitisch engagieren. Sie führen über die 68er Generation zurück bis hin zum Rock der fünfziger und frühen sechziger Jahre. Heute gehören die jungen Jazzinterpreten, die an der Musikhochschule Mannheim lernen und lehren, wie die Pianistin Anke Helfrich oder Dirik Schilgen und Steffen Weber, ebenso zur Szene wie die Jazz-Legenden Jochen Brauer und Fritz Münzer, selbst wenn sie kein Massenpublikum bedienen. "Mannheim - New York" porträtiert auf der Suche nach dem magischen Riff die lebendige und kreative Musikszene Mannheims, die in Anspielung auf die Industriestandorte der Stadt auch "Wiege des BASF Blues" genannt wird.
(hr)
Länge: ca. 89 min.
Deutsche TV-Premiere: 06.07.2003 (Südwest Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Elke Baur
- Drehbuch: Elke Baur, Claudia Mützelfeldt, Christiane Schmied
- Produktion: Paul Thiltges