Die Handlung setzt damit ein, dass Medea am Strand vor den Toren Korinths ihre magischen Geräte und das Goldene Vließ vergräbt; alles, was sie an ihre vergangene "Schmach und Schuld" erinnert, soll von nun an vergessen sein. Jason ersucht den König Kreon, an dessen Hof er glückliche Kindertage verbracht hat, um die Gewährung des Gastrechts für sich und seine Familie und erlangt dieses endlich auch auf die Fürbitte Kreusas, der Tochter des Königs, für Medea, die im Ruf steht, "giftmischend" und "vatermörderisch" zu sein, und den Griechen wegen ihrer barbarischen Herkunft unheimlich ist. Arglos will Kreusa Medea darin unterstützen, ein neues Leben zu beginnen, doch immer wieder bricht aus dieser ihr wildes, ungestümes Wesen und die Last der Vergangenheit hervor und auch Jason, der von Kreusas Anmut bezaubert ist, meidet die Gemeinschaft mit Medea. Da entsenden die Amphiktyonen einen Herold nach Korinth, ihr Spruch enthält die Verbannung Jasons und Medeas aus Griechenland und die Anklage des Mordes an Pelias. Doch Kreon stellt sich schützend vor Jason und vermählt ihn mit Kreusa; Medea aber, die sich der Anschuldigungen nicht glaubhaft zu erwehren vermag, weist er aus dem Land. Skrupellos sagt sich nun auch Jason von ihr los. In einer großen Auseinandersetzung bezichtigt Medea Jason der Mittäterschaft und Mitschuld und bittet ihn, ihr wenigstens die beiden Kinder zu lassen; dieser billigt ihr einen der Knaben als Trost zu. Doch als die Kinder sich von der Mutter abwenden und in die Arme Kreusas flüchten, rächt sich Medea an dem Verrat, indem sie der Nebenbuhlerin eine Kiste mit Schmuck überbringen lässt. Dem Geschenk entweicht ein Feuer, das Kreusa tötet und den Palast in Schutt und Asche legt. Dann erwürgt Medea ihre Kinder.
(ZDFtheaterkanal)
Burgtheater Wien, 1962
Länge: ca. 75 min.
Cast & Crew
- Regie: Leopold Lindtberg, Erich Neuberg