Mitte der 70er Jahre kommt die Inderin Chetna Vora in die DDR und bewirbt sich an der Filmhochschule in Babelsberg. Der Kamerastudent Lars Barthel ist von ihrer exotischen Ausstrahlung sofort fasziniert. Die beiden werden ein Paar, drehen erste Filme, heiraten und bekommen eine Tochter. Doch nach dem Studium werden ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen immer schwerer. Angeregt von den Erzählungen Chetnas zieht es Lars nach Indien. Sie erhalten tatsächlich ein Ausreisevisum. Später entscheiden sie sich, in West-Berlin zu leben. Der Anfang im Westen fällt ihnen extrem schwer. Sie können nicht anknüpfen an ihre künstlerische Identität, die sie sich in der DDR aufgebaut haben. Chetna bekommt Depressionen und landet mehrmals in der Psychiatrie. Lars verdient den Lebensunterhalt mit Auftragsarbeiten als Kameramann. 1987 soll ein neues, gemeinsames Filmprojekt in Indien die mittlerweile schwierige Beziehung retten. Doch während der Dreharbeiten in Alang, dem größten Schiffsverschrottungsplatz der Welt, stirbt Chetna. Das Unbegreifliche dieses Todes lässt Lars nicht mehr los. Visionär und real reist er in die Vergangenheit ihrer Liebe. Der autobiographische Dokumentarfilm ist das Regiedebüt von Lars Barthel. Mit einer außergewöhnlich mutigen Bildsprache verbindet er neue Aufnahmen in Indien und Berlin mit umfangreichem, auch persönlichem, Archivmaterial. Über einen inneren Monolog mit der Geliebten erzählt er von der schweren Kunst des Loslassens. Neben der Nominierung für den Max-Ophüls-Preis wurde der Film mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Discovery Preis auf dem internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm.
(ZDF)
Länge: ca. 85 min.
Deutsche TV-Premiere: 09.06.2008 (ZDF)
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)
Cast & Crew
- Regie: Lars Barthel
- Drehbuch: Lars Barthel
- Produktion: Frank Löprich, Katrin Schlösser
- Produktionsfirma: Ö-Filmprod. Löprich, Schlösser, Kopp Film
- Musik: Nikko Weidemann
- Kamera: Lars Barthel, Marcus Winterbauer, Mario Köhler, Felix Leiberg
- Schnitt: Grete Jentzen