Jerusalem, in den späten 1980er Jahren. Krieg und Bombenterror prägen das Leben der hübschen jungen Miral (Freida Pinto), die in Ostjerusalem unter der Obhut ihres liebevollen Vaters Jamal (Alexander Sidding), eines gemäßigten Geistlichen, aufwächst. Ihre Mutter Nadia (Yasmine Al Masri) leidet an den Folgen eines sexuellen Missbrauchs, der sie in den Alkohol getrieben hat. Nach deren Selbstmord muss Jamal die Tochter schweren Herzens ins Waisenhaus geben. Doch Miral hat Glück im Unglück, die Siebenjährige kommt in das renommierte Dar-Al-Tifl-Institut. Dessen Leiterin, die charismatische Hind Husseini (Hiam Abbass), eröffnet jungen Frauen nicht nur eine der wenigen Möglichkeiten, ihre Persönlichkeit zu entfalten und eine gute Ausbildung zu erhalten - "Mama Hind" erzieht ihre palästinensischen Schützlinge auch zu Menschlichkeit und Gewaltverzicht. Als die 16-jährige Miral sich in den PLO-Aktivisten Hani (Omar Metwally) verliebt, gerät sie in ein persönliches Dilemma: Soll sie an dessen Seite den Weg des bewaffneten Kampfes einschlagen oder weiterhin nach Mama Hinds pazifistischen Idealen leben? Nach seiner Hommage an den kubanischen Schriftsteller Reinaldo Arenas ('Bevor es Nacht wird') und dem gefeierten Biopic "Schmetterling und Taucherglocke" wirft Ausnahme-Regisseur Julian Schnabel einen persönlichen Blick auf einen weltpolitischen Schlüsselkonflikt: Nach dem autobiografischen Roman der palästinensischen Autorin Rula Jebreal entstand ein Frauendrama, das mit der israelischen Staatsgründung beginnt und dem Oslo-Abkommen zur Beendigung des Nahostkonflikts endet. Der malende Filmemacher verknüpft dokumentarisches und inszeniertes Material zu einem faszinierenden Gewebe aus Licht und Farben. Neben dem aus "Slumdog Millionär" bekannten Bollywood-Star Freida Pinto und der israelisch-arabischen Darstellerin Hiam Abbass sind Vanessa Redgrave und Willem Dafoe zu sehen. Die junge Halbwaise Miral besucht das Dar-Al-Tifl-Institut, eine berühmte Mädchenschule in Ostjerusalem. Ihre charismatische Lehrerin Hind legt nicht nur großen Wert auf eine gute Ausbildung, sie erzieht ihre palästinensischen Schützlinge auch nach einem pazifistischen Geist. Als Miral 16 wird und sich in einen gewaltbereiten PLO-Aktivisten verliebt, droht sie diese Ideale aus den Augen zu verlieren. Doch "Mama Hind" kämpft um ihre verlorene Tochter. Rula Jebreals autobiografischer Roman diente Julian Schnabel bei seiner fünften Regiearbeit als Vorlage für ein aufwühlendes politisches Drama.
(One)
Länge: ca. 112 min.
Deutscher Kinostart: 18.11.2010
Original-Kinostart: 03.09.2010 (I)
Deutsche TV-Premiere: 14.04.2013 (Das Erste)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Julian Schnabel
- Drehbuch: Rula Jebreal
- Produktion: Virginia Anderson, Saar Datner, Pathé, Eran Riklis Productions, Eagle Pictures, India Take One Productions, Grandview Pictures, CinéCinéma, Jon Kilik, Sonia Raule, François-Xavier Decraene, Hammoudie Boqaie
- Produktionsfirma: The Weinstein Company, Canal+
- Musik: Olivier Daviaud
- Kamera: Eric Gautier
- Schnitt: Juliette Welfling
- Maske: Ziv Katanov
- Kostüme: Walid Mawed
- Regieassistenz: Maxim Konoplov, Enas I. Muthaffar, Joaquin Silva, Batan Silva
- Ton: Adam Wolny
- Stunts: Ilya Farfel, Alex Osmolovsky
- Distribution: Prokino Filmverleih GmbH, Alliance