Originalpremiere: 2002
15.01.2004
FSK 6
Vigo, Hafenstadt im Norden der spanischen Atlantikküste. Die großen Zeiten der Schiffsindustrie sind vorbei, die Auseinandersetzungen um den Erhalt der Arbeitsplätze verloren. Die Werften liegen verlassen in bester Küstenlage. Bulldozer rollen an, um Platz zu schaffen für rentable Neubauten. Für die Werftarbeiter von einst hat längst ein anderes Leben begonnen. Jeden Tag nimmt der arbeitslose Werftarbeiter Santa zusammen mit ehemaligen Kollegen die Fähre über die Bucht von Vigo. Da ist Lino, der kaum noch an eine neue Chance glaubt und doch die meiste Zeit in den Vorzimmern der Personalbüros verbringt, trotzig und nervös zwischen jugendlichen Mitbewerbern. José, mit knapp vierzig der Jüngste der Gruppe, kann sich nur schwer damit abfinden, dass seine Frau Ana mit ihrer Arbeit für das Familieneinkommen sorgt. Amador, der immer im Naval zu finden ist, der Kneipe des früheren Kollegen Rico. Amadors Frau ist fort, bei ihrer kranken Mutter, man weiß nichts Genaues. Sergej, der früher Kosmonaut in der Sowjetunion war, bevor es ihn nach Vigo verschlagen hat. Und Santa selbst, der trotzige Rebell mit der großen Klappe, ein Frauenheld mit Watschelgang, rüde und herzlich, der sich weigert, das Bußgeld für die bei den Protesten gegen die Werftenschließung eingeworfene Straßenlampe zu bezahlen. Alle zusammen reihen sich ein in die Schlange auf dem Arbeitsamt, treffen sich auf ein Glas in Ricos Bar, reden von damals und von heute, vom Leben, wie es ist, wie es wird, wie es hätte sein können.
(BR Fernsehen)