Das Leben als Telenovela. Die "Folgen der Liebe" erzählt jedoch keine Geschichte aus der glitzernd-künstlichen Tele-Globo-Welt der Young and Beautiful, sondern wirft einen Blick auf die untere Mittelschicht und die Favelas - nicht minder melodramatisch, humorvoll, laut und bunt. Sommer in Rio de Janeiro. Bei einer Gasexplosion fliegt ein Gullydeckel durch die Luft und zertrümmert das Dach eines Taxis, eine Frau wird leicht verletzt. Für Edgar, einen weißen Friseur Ende 40, und seine etwas jüngere schwarze Geliebte Maria ist dies nur eine weitere unglaubliche Meldung aus ihrem Stadtviertel Botafago. Doch als am nächsten Tag das Krankenhaus in Edgars Salon anruft, den er mit seinen Angestellten, der Friseurin Telma und der Kosmetikerin Choquita betreibt, nimmt das Leben für alle eine neue Richtung. Das Gullydeckel-Opfer ist Virginia, eine weiße Frau, die Urlaub in Rio macht. Sie ist eine Kindheitsfreundin Edgars, und er beschließt, sich um sie zu kümmern. Vor kurzem verwitwet, nutzt Virgínia Edgars Hilfsbereitschaft, sich ihm wieder anzunähern. Ein Umstand, den Maria mit wachsender Unruhe und Eifersucht registriert. Als Virgínia ihren Urlaub verlängert und in Edgars Wohnung einzieht, wo Maria und Edgar bisher wie ein Ehepaar gelebt haben, eskaliert die Situation... "Die Folgen der Liebe" ist eine Geschichte aus der brasilianischen Wirklichkeit, in der sich Friseurinnen in Taxifahrer verlieben und die Geliebten kleiner Dealer auf den Titelseiten der Zeitungen landen. Der Film erzählt aber vor allem humorvoll vom engen Zusammenleben schwarzer Hausmädchen und weißer Familien, den emotionalen Geheimnissen und gesellschaftlichen Widersprüchen, die hieraus entstehen und die in so vielem jenen melodramatischen Telenovelas ähneln, die tagtäglich millionenfach in brasilianischen Haushalten von schwarzen Angestellten und ihren weißen Arbeitgebern gleichermaßen verschlungen werden.
(ZDFtheaterkanal)