1980: Der damalige Bürgermeister von Montpellier, Georges Frêche, lädt den jungen Choreographen Dominique Bagouet und seine Truppe ein. Sie richten sich im Schauspiel- und Opernhaus an der Place de la Comédie ein. Wenig später wird es Frankreichs erstes Zentrum für Choreographie. Dominique Bagouet hat dem Tanz ein neues Gesicht gegeben und in seiner Bedeutung gestärkt. Tanz ist für ihn - wie für viele Choreographen der 80-er Jahre - nicht mehr bloße Unterhaltung, sondern eine künstlerische Ausdrucksform mit eigener Gefühlswelt und ästhetischem Anspruch; und vor allem ist der Tanz der Welt und seiner Zeit zugewandt. Schon Bagouets erste Choreographien, die an den Teichen von Maguelone und in der Arena von Lunel gefilmt wurden, zeichnen sich durch freie Gesinnung und Wagemut aus und sind deshalb zum Symbol des entstehenden Festivals geworden. Die ersten Gäste des Festivals waren Maurice Béjart, Rudolf Noureev, Susan Buirge, die Derviche Tourneurs und Michael Denard; aus Spanien reiste Antonio Gades an, aus den USA Jennifer Muller. 1983 kam Dominique Bagouets Freund Jean-Paul Montanari aus Lyon, um die Leitung des Festivals zu übernehmen. In diesem Jahr entstand Bagouets für die Esplanade von Montpellier konzipierte Freilicht-Choreographie "La Valse des Fleurs" zu einer Musik von Tschaikowski. Das Festival Montpellier-Danse gewann ständig an Ansehen, und mit der Eröffnung der "Agora, Cité Internationale de la Danse" ist ein neuer Höhepunkt erreicht. Dieses in Europa einzigartige Zentrum, das nach 15-jährigen Bauarbeiten zum Beginn des diesjährigen Festivals fertiggestellt wird, widmet sich ausschließlich dem Tanz und seiner Verbreitung. Der Dokumentarfilm "Montpellier-Danse: Zig Zag 1980-2010" stellt eine Verbindung zwischen dem Gestern und Heute des Festivals her. Um die Vergangenheit in der Gegenwart zu verankern, waren zeitliche und räumliche Sprünge, Querverbindungen und Umwege nötig - zugleich sind diese visuellen Umbrüche auch ein Sinnbild für den aktuellen Tanz, der aus seiner Geschichte lebt und sich durch alle Stile bereichert.
(arte)
Länge: ca. 70 min.
Deutsche TV-Premiere: 03.07.2010 (arte)
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Cast & Crew
- Regie: Marie-Hélène Rebois