"Long Live the People of the Revolution" kreist um Fragen der Utopie, noch immer Asche und Diamant, dabei oszilliert der Film in seinen Bewegungen/Kapiteln zwischen unterschiedlichsten filmischen Formen. Der dramaturgische Verlauf folgt nicht der Idee Information an Information. Vielmehr geht es um einen dokumentarischen Raum, der sich für die Fiktion öffnet, hin zu einem Diskurs, einer Bewegung veränderungswärts. Denn es gibt doch einen Unterschied zwischen dem Dokumentarischen und der Fiktion: nämlich den, keinen Unterschied mehr zu machen. Der Film beginnt und endet mit Performances des gleichnamigen Songs "Long Live the People of the Revolution": Der US-amerikanische Künstler Raymond Pettibon skandiert zum Akkordeon des Freejazzers Rüdiger Carl eine Zeile aus "Der Tag des Proletariats. Requiem den gemordeten Brüdern" zum Andenken Karl Liebknechts, verfasst von dem kommunistischen deutschen Dramatiker Ernst Toller. Es gibt die Schlagersängerin Marianne Rosenberg, allerdings singt sie nicht "Marleen", sondern sie spielt eine Art Jean-Luc Godard, die/der die Proben zu einem Projekt nach Hermann Brochs "Tod des Vergil" inszeniert und in drei Passagen einen kleinen Jungen interviewt ("... ist der Mensch ein fernes Land? ..."); es gibt den US-amerikanischen Künstler Raymond Pettibon, der im Film als Sänger auftritt und einmal auch - gegen Ende des Films - eine Gestalt aus einem Roman von Emmanuel Bove ist.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 116 min.
Deutsche TV-Premiere: 17.02.2013 (hr-fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Jürgen Heiter
- Drehbuch: Jürgen Heiter
- Produktion: Jürgen Heiter, Reinhard Wulf
- Musik: Rüdiger Carl, Raymond Pettibon