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Muriel oder Die Zeit der Wiederkehr

(Muriel ou le Temps d'un retour) F/I, 1963

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Filminfos

Originalpremiere: 1963
24.10.1963
FSK 16
Boulogne-sur-Mer an der französischen Atlantikküste im November 1962. Die verwitwete Hélène Aughain betreibt in ihrer Wohnung ein auf Möbel spezialisiertes Antiquitätengeschäft. Überall hängen Preisschilder an den Gegenständen. Alles in ihrem Wohnumfeld wirkt zufällig und provisorisch, so als spiegelte ihr privates Umfeld die Unordnung und tiefe Verunsicherung ihrer eigenen Existenz wider. Hélène lebt in dieser vollgestellten Behausung mit ihrem Stiefsohn Bernard, der seit seiner Rückkehr aus dem Algerienkrieg von der Erinnerung an eine gewisse Muriel besessen ist. Hélènes eigenes Dasein wiederum wird von den unbewältigten Erinnerungen an Alphonse bestimmt, ihrer ersten und zugleich einzig wahren Liebe, die ebenso beiläufig endete, wie sie einst begann.
Hélène hat beschlossen, ihr heutiges Leben nicht länger von den Erinnerungen an die Vergangenheit bestimmen zu lassen. Und so entscheidet sie sich nach zwanzig Jahren, ihre verlorene Jugendliebe zum ersten Mal wiederzusehen. Sie hat Alphonse eingeladen und fährt zum Bahnhof, um ihn abzuholen. Wie wird die erste Wiederbegegnung nach so langer Zeit wohl sein? Werden die Erwartungen enttäuscht werden, wird die Zeit unerklärlicher Tristesse, innerer Vereinsamung und Melancholie endlich ein Ende haben, werden die Dämonen der Vergangenheit dadurch verschwinden? Der erste Blick – der erste Schock: Alphonse kommt nicht allein. Er reist mit der jungen Françoise an, die er als seine Nichte vorstellt, und quartiert sich mit ihr zusammen in Hélènes Wohnung ein. Das Wiedersehen der beiden Ex-Liebenden gestaltet sich von Beginn an völlig anders als in Hélènes Wunschträumen. Die Begrüßung zeugt von Verlegenheit, nicht von Herzlichkeit. Soll man sich duzen? Unsicherheit allenthalben, gezierte Höflichkeit obsiegt über Nähe und Wiedersehensfreude. Hilflos bemüht sich Hélène, eine gute Gastgeberin zu sein. Die Gespräche wirken gestelzt. Die Zeit der Wiederkehr wird mehr und mehr zur Enttäuschung, rasch zerplatzen die Hoffnungen und erweisen sich als Illusionen.
Bernard ist der einzige Mensch, bei dem Hélène seit dem Tode ihres Mannes Nähe zulässt. Doch sein Einsatz im Algerienkrieg hat ihn stark verändert und führte allmählich zur Entfremdung gegenüber der Stiefmutter. Wieder im Zivilleben, hat Bernard den Anschluss an das Leben daheim nicht mehr gefunden. Stundenlang irrt er Tag für Tag durch die Straßen der Stadt, nur mit einer Kamera bewaffnet, die er so trägt, als wäre sie sein Gewehr aus dem Krieg. Bernard durchschaut als erster Alphonses Lebenslügen. Dieser erzählt, er habe auch lange Zeit in Algerien gelebt, habe dort als Geschäftsführer eines exklusiven Clubs gearbeitet. Doch Alphonses schwärmerische Erzählungen gleichen Postkartenmotiven, haben nichts mit der Realität zu tun, die Bernard im Kampf erfahren hat. Mit einem Skorpion, den er bei sich trägt, erschreckt er Alphonse. Das ist sein Algerien.
Nach einem gemeinsamen Essen begeben sich Bernard und Françoise auf einen Bummel durch die Stadt. Die junge Frau gesteht ihm Alphonses erste Lüge von ihr als seine angebliche Nichte. In Wahrheit sei sie seine Geliebte. Bernard erzählt von seiner Freundin Marie-Do, die er am selben Abend noch besuchen wolle. Harmloses Geplauder allenthalben – in Wahrheit haben sich die beiden jungen Leute genauso wenig zu sagen wie Hélène und Alphonse. Aber immerhin erkennen sie ihre Fremdheit und täuschen nicht mehr vor, als tatsächlich ist. Zur gleichen Zeit quälen sich Hélène und Alphonse durch eine fruchtlose Vergangenheitsbewältigung, die an den Kernfragen nicht wirklich rührt. Haben sie sich überhaupt je geliebt? Und war Hélènes an Besessenheit grenzendes Festhalten an der Erinnerung einer vermeintlich großen Liebe zu Alphonse nichts weiter als der Versuch, die Gegenwart, das Hier und Heute nicht zuzulassen? Hélène dämmert allmählich, dass Alphonse ein Schwätzer und Aufschneider ist. Erstmals stellt sie ihre Erinnerungen in Frage.
Da ist es fast wie eine Erlösung als Hélènes derzeitiger Lebensgefährte Roland de Smoke vorbeikommt, um sie abzuholen. De Smoke ist das komplette Gegenteil von Alphonse: Er lebt im Hier und Jetzt, ist ein erfolgreicher Abbruchunternehmer, seriös und kultiviert – auch wenn er nicht Hélènes große Liebe ist. Während das Paar geht, bleibt Alphonse allein zurück. Er durchsucht Hélènes Wohnung, um selbst auf Spurensuche in die Vergangenheit zu gehen. Wer ist Hélène eigentlich? Doch auch nach diesem Durchstöbern bleibt ihm seine Jugendliebe fremd. In Papieren, die Bernard betreffen, stößt er auf den Namen Muriel. Dieses junge arabische Mädchen ist Bernards Geheimnis – sie starb während eines Kampfeinsatzes in Algerien.
Es sind dies diejenigen Dämonen, die Bernard quälen. Trägt er Mitschuld am Tode Muriels? Das Mädchen wurde von seinem Kameraden Robert gefangen genommen, gefoltert und schließlich ermordet. Am Stadtrand hat sich Robert ein Atelier eingerichtet, in dem er mit Hilfe von Fotos, Tonbandaufnahmen und Amateurfilmchen ihr schreckliches Ende, das an ihr verübte Verbrechen, zu rekonstruieren versucht. Die von Bernard angefertigten Aufnahmen sind verschwommen und wenig aussagekräftig, aber die zeitgleich gemachten Aussagen des amateurfilmenden Soldaten Bernard sind es umso mehr. Sie verraten, was den jungen Mann seitdem umtreibt. Dieser Tod hat Bernard zutiefst verändert; es ist ihm nicht mehr möglich, sich als friedfertiger Bürger zu fühlen. Auch seine Beziehungsfähigkeit hat gelitten. Obwohl ihm viel an der lieben Marie-Do liegt, ist er nicht imstande, sie zum Bleiben bitten, als sie ankündigt, sie wolle für einige Zeit ins Ausland gehen.
Als Alphonses Schwager Ernest in die Stadt kommt, geraten die Dinge in Bewegung. Ernest ist auf der Suche nach Alphonse, will, dass er zurück nach Paris kommt, zu Frau (Simone) und Herd. Alphonse will dieser unangenehmen Begegnung aus dem Weg gehen, befürchtet aber, dass der Schwager demnächst bei Hélène auftaucht. Beim großen Abschiedsessen, das Hélène ihm und seiner „Nichte“ zu Ehren gibt, sitzen die Gäste bereits auf gepackten Koffern. Die Stimmung ist von einer krampfhaften Lockerheit, die an Hysterie grenzt. Der in der Luft liegenden Versöhnlichkeit haftet etwas Unechtes an. Als Ernest kommt, brechen die Lebenslügen auf: Ernest nennt seinen Schwager einen Schwätzer und Hochstapler. Es kommt zu Handgreiflichkeiten, und Bernard holt genüsslich seine stets griffbereite Kamera hervor und nimmt alles auf. Françoise kommt mit dem Tonband daher und drückt versehentlich einen falschen Knopf. Ein greller Schrei, der Todesangst verheißt, ertönt.
Geschockt rennt Bernard weinend aus dem Raum. Es war Muriels Stimme. Im Schockzustand geht er zu Robert, dem Folterer von einst, und erschießt ihn. Dann wirft Bernard seine Kamera ins Meer und jagt sein Atelier, seinen Schrein der monströsen Erinnerungen, in die Luft. Bernard flieht, Hélène kann ihn nicht davon abhalten. Auch Alphonse rennt davon. Er besteigt einen Bus in Richtung Brüssel – bloß fort von hier. Vergebens sucht Hélène ihn am Bahnhof. Etwas hilflos bleibt sie zurück und geht wenig später zu ihrer Freundin Angèle, einer Schneiderin. In dieser liebenswürdigen, einfachen Frau findet sie Trost – doch nur vorübergehend, ihre Probleme bleiben. Zum Schluss irrt Alphones Ehefrau Simone, soeben aus Paris angekommen, durch Hélènes menschenleere Wohnung, den Namen ihres Mannes rufend. Das Ende allen Selbstbetrugs ist gekommen.
Für alle vier zentralen Protagonisten bleiben viele neue Fragen zurück; ihre bisherigen Existenzen wurden zu Trümmerfeldern, zum Friedhof ihrer Illusionen. Aber immerhin: die Lebenslügen wurden aufgebrochen, und aller Leben sind zum eigenen Wohl deutlich durcheinandergeraten.
(Dieser Text basiert auf dem Artikel Muriel oder Die Zeit der Wiederkehr aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.)
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