Die Welt kennt ihn, aber für den eigenen Sohn ist er ein Unbekannter: Der amerikanische Architekt Louis Kahn galt als einer der größten Visionäre der modernen Architektur. Als er 1974 starb, war sein unehelich geborener Sohn Nathaniel erst elf Jahre alt. Dreißig Jahre später nun macht sich Nathaniel auf Spurensuche nach der Herkunft, dem Werk und dem komplizierten Familienleben seines berühmten Vaters. Er reist zu den von Louis Kahn entworfenen Bauten in den USA, in Israel und Bangladesh und begegnet dort Menschen - Architektenkollegen, ehemaligen Mitarbeitern und Freunden -, die seinen Vater nicht nur besser, sondern auch ganz anders kannten als er selbst. Von Gebäude zu Gebäude füllen sich so die Lücken einer widersprüchlichen und faszinierenden Biografie. Louis Kahn kam zu Beginn des vorigen Jahrhunderts als kleiner Junge aus Estland nach Amerika. Aufgewachsen in ärmsten Verhältnissen erkämpfte er sich das Architekturstudium, fand aber erst sehr spät zu jenem Stil, der ihn zur Legende werden ließ. Der Welt hat er mehr Pläne als realisierte Projekte hinterlassen - zum Zeitpunkt seines Todes stand er kurz vor dem Ruin. Das architektonische Werk bildet aber lediglich das Erzählgerüst für diesen autobiografischen Dokumentarfilm, mit dem Sohn Nathaniel der Persönlichkeit seines verstorbenen Vaters näher zu kommen versucht. Es gelingt ihm, die verschiedenen Familienteile zusammenzubringen - sein Vater war zeitlebens mit einer Frau verheiratet, hatte aber mit zwei weiteren langjährige Verbindungen, aus denen Kinder hervorgingen - und den Ansatz einer Versöhnung zu zeigen.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 116 min.
Original-Kinostart: 12.11.2003 (USA)
Cast & Crew
- Regie: Nathaniel Kahn
- Drehbuch: Nathaniel Kahn
- Produktion: Louis Khan Project Inc., Nathaniel Kahn, Susan Rose Behr
- Musik: Joseph Vitarelli
- Kamera: Robert Richman
- Schnitt: Sabine Krayenbühl