Deutsche TV-Premiere: 27.05.2008 (arte)
Am südlichsten Zipfel Italiens, in Kalabrien, liegt der Hafen von Gioia Tauro. Hier florieren fragwürdige Geschäfte. Und gleich nebenan liegt die Kleinstadt Rizziconi, die sich laut Schild am Ortseingang "Gemeinde Europas" nennt. Rizziconi erlangte am 13. Juli 2000 traurige Berühmtheit, als der Gemeinderat auf Anordnung des italienischen Staatspräsidenten aufgelöst wurde. Der Grund waren nachweisliche Verbindungen der Stadtoberen mit Angehörigen der Crea, einem Clan der kalabrischen Mafia, auch Ndrangheta genannt. Doch weiterhin landeten anonyme Briefe auf dem Schreibtisch von Roberto Pennisi, Mafiajäger und Staatsanwalt der Reggio Calabria. In den Briefen äußerten Einwohner von Rizziconi ihre Angst und Verzweiflung. Denn noch immer wurden sie von Teodoro, kurz Toto, dem Kopf des Crea-Clans, erpresst und bedroht. Roberto Pennisi, der ständig unter Personenschutz steht, entschloss sich, eine Untersuchung einzuleiten, um die mafiösen Geschäfte des Clans nachzuweisen. Ansatzpunkt waren Grundstückskäufe für den Bau eines riesigen Einkaufszentrums. Die Untersuchung fand in den Jahren 2001 bis 2007 statt. Geführt wurde sie mit viel Geduld und Beharrlichkeit von Inspektor Nico Morrone. Der Dokumentarfilm zeigt, wie er sieben Jahre lang Schwachstellen in den mafiösen Strukturen suchte, Telefonate abhörte, Bankkonten und Katasterpläne überprüfte - trotz der Omertà, der Schweigepflicht innerhalb der Mafia. Sieben Jahre, in denen es zu Verhaftungen kam und in denen auch Blut floss. Am 19. Dezember 2007 endete die großangelegte Untersuchung mit der Verurteilung des Crea-Clans.
(arte)
Cast & Crew
- Regie: Corradino Durruti