"Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" Dieser Film, erstmals im WDR Fernsehen 1971 ausgestrahlt, versetzte homo- wie heterosexuelle Zuschauer in Wut und Schrecken, löste aber auch heftige, oft lange, erlösende Diskussionen aus. Daniel, ein junger Mann, der einige flüchtige Erlebnisse mit Männern hatte, lernt nach dem Umzug in die Großstadt Clemens kennen, der älter ist und alle Erlebnisse hinter sich hat, welche das Milieu bietet. Beide sehnen sich nach einer tiefen, dauerhaften Beziehung. Sie leben eine Zeit lang intensiv zusammen. Doch bald erweist sich ihre Lebensgemeinschaft als sentimentale Parodie einer Ehe. Daniel begegnet einem älteren Mann, von dessen Kultur und Wissen er sehr fasziniert ist, bis ihn die kalte Art dieses Mannes und dessen Freunde, die in ihm nichts sehen als ein sexuelles Objekt, abstößt. Er kleidet sich nun modisch, sucht bekannte Treffpunkte auf, verliert seine Hemmungen und findet Spaß daran, die Partner schnell zu wechseln. Daniel wird immer stärker von seiner Triebhaftigkeit abhängig. Seine Homosexualität verselbständigt sich. Schließlich gerät er in ein Lokal, in dem sich Transvestiten und Lederleute treffen. Aus dieser hektischen, neurotischen Umgebung findet er zu einer Gruppe junger Männer, die durch Diskussion und organisiertes Zusammenleben ein neues Bewusstsein entwickeln wollen.
(WDR)
Länge: ca. 67 min.
Deutsche TV-Premiere: 31.01.1972 (wdr - Westdeutsches Fernsehen)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Rosa von Praunheim
- Drehbuch: Martin Dannecker, Rosa von Praunheim, Sigurd Wurl
- Produktion: Werner Kließ
- Produktionsfirma: Bavaria Atelier GmbH, WDR
- Kamera: Robert van Ackeren, Rosa von Praunheim
- Schnitt: Jean-Claude Piroué
- Regieassistenz: Johannes Flütsch, Pia Richter-Haaser