"Lightning Over Water" ist ein Film über die letzten Monate im Leben des amerikanischen Regisseurs Nicholas Ray, der wohl am meisten durch seinen Kultfilm "Rebel Without A Cause" bekannt geworden ist. Wenders und Ray hatten sich bei den Dreharbeiten von "Der amerikanische Freund" kennengelernt und waren Freunde geworden. "Lightning Over Water" entstand in wenigen Wochen, in einer Zeit, in der Wenders von seinem Studiofilm "Hammett" befreit war. "Nick hat mir von seiner Krebserkrankung erzählt. Er wusste, dass er unheilbar krank war. Er wollte arbeitend sterben. Unser gemeinsamer Film war ein Versuch, dem Krebs etwas entgegenzusetzen, eine Sterbebegleitung, bei der auch ein Film entstanden ist. Aber wir alle, die diese letzte Reise mit Nick gemeinsam gemacht haben, hätten dies auch ohne Film in der Kamera getan", sagt Wim Wenders. Wenders und Ray setzen bei ihrem Film auch zum ersten Mal Video ein. Ray hatte schon in "We Can't Go Home Again" mit allen nur denkbaren Filmformen experimentiert. "Aber es war erschütternd zu sehen, wie viel unbarmherziger und letzten Endes wahrheitsgemäßer diese hässlichen und wackligen VHS-Bilder die Wahrheit gezeigt haben, im Gegensatz zu unseren gut ausgeleuchteten 35mm-Film-Aufnahmen." Der Film endet nach Nicks Tod. Eine chinesische Dschunke segelt auf dem Hudson dem offenen Meer entgegen. An Bord eine Urne mit Nicks Asche und eine alte Moviola mit wehendem Film. Unter Deck nimmt das Filmteam Abschied von Nick. In bester Tradition eines irischen "Wake" erzählt man sich Geschichten von dem Verstorbenen und betrinkt sich.
(NDR)
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 13.02.1981
Cast & Crew
- Regie: Nicholas Ray, Wim Wenders
- Drehbuch: Nicholas Ray, Wim Wenders
- Produktion: Jonathan Becker, Pierre Cottrell, Laurie Frank, Renée Gundelach, Chris Sievernich, Wim Wenders
- Musik: Ronee Blakley
- Kamera: Edward Lachman, Martin L. Schäfer
- Schnitt: Peter Przygodda, Wim Wenders