Der krebskranke Hamburger Jonathan lässt sich von dem Amerikaner Tom Ripley dazu überreden, seine Familie für die Zeit nach seinem Tod finanziell gut abzusichern - mit Auftragsmorden. 1976 verfilmte Wim Wenders mit "Der amerikanische Freund" den dritten, 1974 erschienenen Tom-Ripley-Roman von Patricia Highsmith. Mit Bruno Ganz und Dennis Hopper in den Rollen eines deutschen Handwerkers und seines dubiosen amerikanischen Freundes. Hamburg, 1976. Bis der an Leukämie erkrankte Jonathan Zimmermann (Bruno Ganz) den zwielichtigen amerikanischen Geschäftsmann Tom Ripley (Dennis Hopper) kennenlernt, führt er ein ruhiges Familienleben. Doch dann erschrecken ihn Gerüchte über eine dramatische Verschlimmerung seiner Krankheit, und er beginnt, sich um die Zukunft seiner Frau Marianne (Lisa Kreuzer) und seines Sohnes zu sorgen. Da macht ihm der Franzose Minot (Gérard Blain) ein unglaubliches Angebot: Für eine Viertelmillion Mark soll Jonathan einen Auftragsmord übernehmen. Geködert durch das Angebot, sich zudem in Paris von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, willigt Jonathan ein. Nach vollbrachter Tat folgt bald ein zweiter Auftrag, den Jonathan nur mit Hilfe des plötzlich auftauchenden Ripley zu Ende bringen kann. Weil die beiden ungleichen Männer allmählich immer engere Freunde werden, kommt es zu Spannungen zwischen Jonathan und seiner Frau. Als bald darauf auf Jonathans Auftraggeber Minot ein Bombenattentat verübt wird, befinden sich auch Jonathan und Ripley in akuter Gefahr. Zum 70. Geburtstag des Regisseurs am 14. August 2015 zeigt das ZDF Wim Wenders' berühmte Verfilmung des Romans von Patricia Highsmith. Wim Wenders, einer der seit Jahrzehnten international angesehensten deutschen Regisseure, schlug mit der 1976 entstandenen Verfilmung von "Der amerikanische Freund" eine Brücke zwischen deutschem Autorenfilm und amerikanischen Actionkino. In der Verbindung von Thriller-Handlung und psychologischem Drama gelingt Wenders dabei eine spannende Mischung aus beiden Filmtraditionen, versetzt mit Zitaten, die bis in die von Hitchcocks bevorzugtem Filmkomponisten Bernard Herrmann beeinflusste Musik hineinreichen. Diese programmatische Vermischung amerikanischer und europäischer Elemente setzte sich auch in Wenders' Besetzung einiger Nebenrollen fort: Neben Bruno Ganz und Dennis Hopper in den Hauptrollen stehen sich prominente amerikanische und europäische Regie-Kollegen wie Nicholas Ray, Samuel Fuller, Peter Lilienthal und Daniel Schmid in kleineren Auftritten gegenüber.
(ZDF)
"Der amerikanische Freund" war 1977 deutscher Wettbewerbsbeitrag bei den Filmfestspielen in Cannes. 1978 erhielt Wim Wenders den Bundesfilmpreis in Gold für die beste Regie und Peter Przygodda ebenso für den besten Schnitt. Neben einer fesselnden Kriminalgeschichte ist der Film auch ein für Wenders typisches Roadmovie - hochkarätig besetzt mit Dennis Hopper, der seit "Easy Rider" als Schlüsselfigur des neuen amerikanischen Films gilt und Bruno Ganz ("Der Untergang"), einem der großen deutschen Film- und Theaterschauspieler. ARTE sendet "Der amerikanische Freund" im Rahmen einer Hommage zum 70. Geburtstag des Regisseurs.
(NDR)
Cast & Crew
Dennis HopperTom Ripley
Bruno GanzJonathan Zimmermann
Lisa KreuzerMarianne Zimmermann
Gérard BlainRaoul Minot
Nicholas RayDerwatt
Samuel FullerDer Amerikaner
Peter LilienthalMarcangelo
Daniel SchmidIgraham
Sandy WhitelawArzt in Paris
Jean EustacheFreundlicher Mann
Lou CastelRodolphe
Andreas DedeckeDaniel
David BlueAllan Winter
Stefan LennertAuktionator
Rudolf SchündlerGantner
Gerty MolzenAlte Dame
Heinz Joachim KleinDr. Gabriel
Heinrich MarmannHerr im zug
Satya De La ManitouAngie
Axel SchiesslerLippo
Adolf HansenSchaffner
Rosemarie HeinikelMona
Enzo RobuttiFalling man
Wim WendersFigure Wrapped in Plaster Bandages in Ambulance
- Regie: Wim Wenders
- Drehbuch: Wim Wenders
- Produktion: Wim Wenders, Pierre Cottrell, Harald Kügler, Michael Wiedemann, Wim Wenders Productions, Les Films du Losange
- Produktionsfirma: Road Movies Filmproduktion, WDR
- Musik: Jürgen Knieper
- Kamera: Robby Müller, Heidi Lüdi, Toni Lüdi
- Schnitt: Peter Przygodda
- Maske: Evelyn Döhring
- Regieassistenz: Emmanuel Clot, Fritz Müller-Scherz, Philippe Schwartz
- Ton: Jochen Bärwald, Milan Bor, Max Galinsky, Peter Kaiser, Maryte Kavaliauskas
- Spezialeffekte: Theodor Nischwitz
- Stunts: Klaus Schichan