Die beruflich stark engagierte Ellen wird von ihrem Vater, einem angesehenen Professor, gebeten, sich um die schwer erkrankte Mutter zu kümmern. Dabei kommen sich Mutter und Tochter näher. Eindringliches Porträt einer äußerlich intakten Familie, die sich, ausgelöst durch die Krankheit der Mutter, neu definieren muss. Hervorragend inszeniertes Melodram mit glänzenden Darstellern, wohldosierter Gefühligkeit und einer gehörigen Portion Lebensklugheit. Herbst 1987. Ellen Gulden (Renée Zellweger) besucht ihre Eltern in der amerikanischen Universitätsstadt Langhorne. Ihr Vater George (William Hurt) ist dort Professor für englische Literatur und Fachbereichsleiter an der Universität. Außerdem hat er literarische Ambitionen, hat einen Roman geschrieben. Gute Seele der Familie ist Ehefrau Kate (Meryl Streep), Hausfrau und Mutter. Zur Familie gehört noch Kates Bruder Brian (Tom Everett Scott). Gemeinsam mit vielen Freunden will Kate ihren Mann in diesem Herbst mit einer großen Geburtstagsparty überraschen. Ellen versucht, in New York bei einer Zeitung als Journalistin Fuß zu fassen. Sie arbeitet fieberhaft an einer Enthüllungsstory über Senator Sullivan (Stephen Peabody). Doch dann verändert sich ihr Leben schlagartig: Bei ihrer Mutter wurde Krebs diagnostiziert, und George bittet seine Tochter, für Kate da zu sein und wieder zu Hause einzuziehen. Dieses Arrangement erlaubt es dem ehrgeizigen Professor, sein Leben weiterhin in der gewohnten Normalität zu führen, während sich im Leben von Frau und Tochter drastische Veränderungen vollziehen. Schließlich ist es nicht mehr zu leugnen, dass Kate sterben wird. Eine Überdosis Morphium beendet ihr Leiden. Vater und Tochter glauben zunächst, der jeweils andere habe Kate Sterbehilfe geleistet, doch es stellt sich schließlich heraus, dass Kate aus eigener Kraft die Überdosis zu sich genommen hat. Am Ende ist auch eine Aussöhnung zwischen Vater und Tochter möglich, denn Ellen hatte im Lauf der Erkrankung der Mutter Gelegenheit, den zunächst vergötterten Vater von einer anderen, ihr vorher unbekannten Seite kennenzulernen. "Ein feinfühliger Film über einen innerfamiliären Heilungsprozess, der geschickt die Balance zu den Charakteren hält und durch die Idealbesetzung der Hauptfiguren zu einer überzeugenden Einheit findet." Filmdienst 6/99 "Wer weiß schon wirklich, wovon seine Mutter geträumt hat und wovor sein Vater Angst hatte? Wer kennt die Frau und den Mann, die sich zusammengetan haben, um Kindern eine heile Welt vorzuspielen? Ellen erhascht in den letzten Monaten an der Seite ihrer Mutter einen Blick hinter die Kulissen des Ehe-Theaters und entdeckt eine kluge, vielleicht sogar weise Frau, die ihr ungeahnten Respekt abnötigt. Und sie findet einen öffentlich hoch angesehenen Versager, der vor den wirklich wichtigsten Dingen des Lebens wegläuft." Stern-Filmrezension, März 1999 "Thriller-Regisseur Carl Franklin inszenierte dieses Familiendrama als Folge von Rückblenden und Erinnerungen. Im Zentrum die bewundernswerte Leistung von Meryl Streep. Sie habe sich mit dieser Rolle einen Herzenswunsch erfüllt, sagt sie im Hörzu-Interview. 'All die kleinen, nebensächlichen, scheinbar unbedeutenden Dinge, die eine Mutter tut, um die Familie zusammenzuhalten und zu einem angenehmen Ort zu machen, kommen im Kino sonst fast nie vor.'" Hörzu, März 1999...
(ZDF)
Weiterer Titel: Familiensache
Länge: ca. 127 min.
Deutscher Kinostart: 18.03.1999
Original-Kinostart: 18.09.1998 (USA)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Carl Franklin
- Drehbuch: Karen Croner
- Produktion: Jesse Beaton, Harry J. Ufland, Leslie Morgan, William W. Wilson, Carl Clifford, Michele Giordano, Tim Pedegana
- Musik: Cliff Eidelman
- Kamera: Declan Quinn, Jefferson Sage
- Schnitt: Carole Kravetz
- Szenenbild: Elaine O'Donnell, Leslie A. Pope
- Regieassistenz: Alexandra K. Browne, Terry Ham, Sam Hoffman, Dale M. Nielsen, Jono Oliver, William W. Wilson, Linda Brachman, Shea Rowan