Rosa Kirschblüten schimmern zart im Sonnenlicht vor einer düsteren Kirchenruine. Wir sind in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens zur schönsten Jahreszeit, im Frühling. Hier begleiten wir Georgi Kobachidze, einen jungen Lehrer, der mit seiner siebenköpfigen Familie das Fest aller Feste feiert: Ostern. Für die Kobachidzes ist das der Höhepunkt des Jahres, wie für alle gläubigen Georgier. Auf den täglichen Reisen zwischen dem kleinen Dorf Kareli, in dem Georgis Familie lebt und der Hauptstadt Tiflis, in der der junge Georgier arbeitet, bewundern wir schneebedeckte Gipfel des Großen Kaukasus und das frische Grün der Wiesen nach dem Winterschlaf. Wir lernen uralte georgische Traditionen kennen, begegnen Menschen, die eine einzigartige Sprache sprechen, eine Sprache, die mit keiner anderen Sprache der Welt verwandt ist. In einem Land, in dem die christliche Orthodoxie eine Art Staatsreligion ist, wird Ostern wie ein Nationalfeiertag begangen. Und wenn die Weidenzweige am Palmsonntag alle Plätze und Straßen säumen, vergisst man für einen Moment, dass noch vor wenigen Jahren hier ein blutiger Krieg geführt wurde. Wie leben die Georgier heute? Welche Sorgen und Träume haben sie und wie bewältigen sie ihren Alltag? Wir erleben die längste Autobahnfleischtheke der Welt und probieren den selbst gemachten georgischen Rotwein - eine Frage der Identität am Fuße des großen Kaukasus. Die Menschen in Georgien feiern Ostern. Und wir feiern mit. Mit malerischen Bergen, tiefem georgischen Männergesang und kleinen Alltagsgeschichten, die witzig sind - und melancholisch zugleich.
(ARD alpha)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 24.04.2011 (MDR)
gezeigt bei: phoenix dok.thema (D, 2019)
gezeigt bei: Tag7 (D, 2006)
Cast & Crew
- Drehbuch: Juri Rescheto
- Produktionsauftrag: WDR