Früher waren sie beste Freunde und als Revolverhelden geschätzt und gefürchtet, jetzt sind sie Jäger und Gejagter: Sheriff Pat Garrett (James Coburn) und der neun Jahre jüngere Bandit Billy the Kid (Kris Kristofferson). Garrett arbeitet als Gesetzeshüter im Jahr 1881 in Lincoln County in New Mexico. Den hiesigen Rinderbaronen ist das Treiben von Billy und seiner Kumpane ein Dorn im Auge. Vergeblich hatte Garrett versucht, seinen früheren Weggefährten vorzuwarnen. Schließlich gelingt es dem Sheriff, das Versteck von Billys Bande aufzuspüren und ihren Anführer nach einem wilden Schusswechsel zu verhaften. Aber wenig später kann Billy aus dem Gefängnis entkommen. Die Vorfälle um Billy the Kid werden zum Politikum. Nun fordert auch Gouverneur Wallace den Tod des Gesetzlosen. So nehmen nicht nur Garrett und seine Hilfssheriffs die Verfolgung auf, auch brutale Kopfgeldjäger sind jetzt hinter Billy her. Pat Garrett hofft, sein Ex-Freund würde nach Mexiko flüchten, und damit seinen Häschern entwischen. Doch Billy the Kid hat Anderes vor. Ein Mann, der nicht fliehen will, wird verfolgt von einem anderen Mann, der ihn nicht fangen will - so könnte man die Handlung von Sam Peckinpahs Spätwestern "Pat Garrett jagt Billy the Kid" in Kürze umschreiben. Tatsächlich sind die beiden Hauptfiguren Pat Garrett (James Coburn) und Billy the Kid (dargestellt von Schauspieler und Countrymusik-Star Kris Kristofferson) nur Spielbälle in der Hand von Geschäftemachern und Spekulanten. Die mythische Zeit des Wilden Westens, der ehrbaren Gesetzeshüter und selbstbewussten Revolverhelden, ist Vergangenheit. Jetzt haben skrupellose Großgrundbesitzer, Politiker und Bankiers das Sagen. Die Filmmusik zu Peckinpahs melancholischen Western schrieb Mit-Darsteller Bob Dylan ("Knockin' on Heaven's Door").
(ServusTV)
1947 nimmt Peckinpah an der University of Southern California sein Studium der Theaterwissenschaften auf. Nach mehreren Jobs, bekommt er eine erste Anstellung bei Regisseur Don Siegel als "Mädchen für alles". Schon bald schreibt er Drehbücher fürs Fernsehen, unter anderem für die Western-Serie "The Westener" (1960). 1961 führt er bei "The Deadly Companions" erstmals selbst Regie. Weiter Filme folgen, aber auch größere Probleme bei Dreharbeiten - Peckinpahs Alkohol- und Drogenkonsum verschlimmern sein ohnehin schon aggressives Auftreten und führen wohl auch 1984 zu seinem Tod durch Herzversagen im Alter von nur 59 Jahren. Großen Erfolg hat er mit seinem Film "The Wild Bunch" (1969), der seiner Karriere vorübergehend neuen Schwung gibt. In seinem melancholischen Spätwestern "Pat Garrett jagt Billy the Kid" tritt Regisseur Peckinpah selbst in der symbolträchtigen Rolle des Sargbauers Will auf. Als Messerwerfer Alias ist Singer-/Songwriterlegende Bob Dylan zu sehen, der auch die Musik für diesen Film schrieb.
(ServusTV)
Weiterer Titel: Pat Garrett jagt Billy the Kid - Director's Cut
Länge: ca. 120 min.
Deutscher Kinostart: 26.10.1973
Internationaler Kinostart: 23.05.1973
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Sam Peckinpah
- Drehbuch: Rudolph Wurlitzer
- Produktion: Gordon Carroll, Jim Henderling, Alfonso Sanchez Tello
- Produktionsfirma: Metro Goldwyn Mayer (MGM)
- Musik: Bob Dylan
- Kamera: John Coquillon, Ted Haworth
- Schnitt: Roger Spottiswoode, Garth Craven, Robert L. Wolfe, Richard Halsey
- Szenenbild: Ray Moyer
- Maske: Jack Wilson
- Regieassistenz: Newt Arnold, Gordon T. Dawson, Jesus Marin Bello, Lawrence J. Powell
- Ton: Harry W. Tetrick
- Spezialeffekte: Augie Lohman
- Stunts: William H. Burton