In seinem früheren Leben war Bill Munny ein gefürchteter Killer und Kopfgeldjäger. Den blutigen Broterwerb hatte er aufgegeben, nachdem ihn seine Ehefrau bekehrte und zum sesshaften Farmer machte. Eine Tochter und ein Sohn folgten. Dann starb die vergötterte Ehefrau, und Munny musste fortan allein für die Existenz seiner Familie aufkommen. Das Leben als Schweinefarmer in der Einöde des Westens ist hart und entbehrungsreich. Als ihn deshalb sein alter Kumpan Ned Logan auffordert, zusammen mit ihm ins Bergkaff Big Whiskey zu reiten, um dort einen lukrativen Killerauftrag zu erledigen, sagt er, ohne zu zögern, zu.
Begleitet werden die beiden Oldtimer auf ihrem Ritt von «Kid» , einem Greenhorn, das sich einen Namen als Killer machen möchte. Sie alle sind scharf auf die 1000-Dollar-Prämie, die eine Gruppe Damen des horizontalen Gewerbes auf die Köpfe jener Cowboys ausgeschrieben hat, die im Suff der Prostituierten Delilah das Gesicht grausam verstümmelt haben. Im Ort Big Whiskey angekommen, müssen die drei Kopfgeldjäger aber nicht nur die Konkurrenz von English Bob gewärtigen, sie geraten auch ins Visier des brutalen Sheriffs des öden Ortes, Little Bill Daggett , der mit diktatorischer Gewalt Recht und Ordnung durchsetzt.
«Die Reitersmann-Silhouette malt einen Prärie-Dostojewski an den Horizont, und die Moral tropft aus der Showdown-Tristesse wie das Pastorenwort zum Sonntag», schrieb eine Filmkritikerin anlässlich der Premiere von «Erbarmungslos». Und tatsächlich: Zwar gibt es auch ironische Untertöne, gleichwohl ist Eastwoods Spätwestern vor allem eine getragen-elegische Angelegenheit. Niemals zuvor hatte er sein Image als zynischer Actionman, der seine Gegner jeweils mit coolen Sprüchen zu erledigen pflegte, derart konsequent demontiert. Fern scheinen die Tage als Eastwood in Rollen wie jener des Blondie («The God, the Bad and the Ugly») oder Harry Callahan («Dirty Harry») mit seinem Schiesseisen jeweils regelrechte Totentänze inszenierte.
«Unforgiven» war nicht Eastwoods erster Film als Regisseur, in dem er sich von seinen früheren Arbeiten distanzierte, doch war es der bis zu diesem Zeitpunkt sicher radikalste Bruch mit der Vergangenheit. Weitere Meisterwerke gelangen nach «Erbarmungslos» auch mit «Die Brücken von Madison County», «Mystic River» sowie «Million Dollar Baby». Für die Nebenrollen in «Erbarmungslos» konnte Eastwood verdiente Hollywood-Altstars verpflichten. So ist in der Rolle von Bills Freund Ned Charaktermime Morgen Freeman zu sehen. Der Oscarpreisträger spielt seit über 50 Jahren in Kinofilmen mit. Den Durchbruch als Darsteller schaffte er allerdings erst spät in den 1980ern. Neben Freeman konnte sich in «Erbarmungslos» aber auch Altstar Gene Hackman («Crimson Tide») in Szene setzen. Seine Interpretation des sadistischen Sheriffs von Big Whiskey, Little Bill Daggett, fiel so überzeugend aus, dass er 1992 mit dem Oskar belohnt wurde.
Begleitet werden die beiden Oldtimer auf ihrem Ritt von «Kid» , einem Greenhorn, das sich einen Namen als Killer machen möchte. Sie alle sind scharf auf die 1000-Dollar-Prämie, die eine Gruppe Damen des horizontalen Gewerbes auf die Köpfe jener Cowboys ausgeschrieben hat, die im Suff der Prostituierten Delilah das Gesicht grausam verstümmelt haben. Im Ort Big Whiskey angekommen, müssen die drei Kopfgeldjäger aber nicht nur die Konkurrenz von English Bob gewärtigen, sie geraten auch ins Visier des brutalen Sheriffs des öden Ortes, Little Bill Daggett , der mit diktatorischer Gewalt Recht und Ordnung durchsetzt.
«Die Reitersmann-Silhouette malt einen Prärie-Dostojewski an den Horizont, und die Moral tropft aus der Showdown-Tristesse wie das Pastorenwort zum Sonntag», schrieb eine Filmkritikerin anlässlich der Premiere von «Erbarmungslos». Und tatsächlich: Zwar gibt es auch ironische Untertöne, gleichwohl ist Eastwoods Spätwestern vor allem eine getragen-elegische Angelegenheit. Niemals zuvor hatte er sein Image als zynischer Actionman, der seine Gegner jeweils mit coolen Sprüchen zu erledigen pflegte, derart konsequent demontiert. Fern scheinen die Tage als Eastwood in Rollen wie jener des Blondie («The God, the Bad and the Ugly») oder Harry Callahan («Dirty Harry») mit seinem Schiesseisen jeweils regelrechte Totentänze inszenierte.
«Unforgiven» war nicht Eastwoods erster Film als Regisseur, in dem er sich von seinen früheren Arbeiten distanzierte, doch war es der bis zu diesem Zeitpunkt sicher radikalste Bruch mit der Vergangenheit. Weitere Meisterwerke gelangen nach «Erbarmungslos» auch mit «Die Brücken von Madison County», «Mystic River» sowie «Million Dollar Baby». Für die Nebenrollen in «Erbarmungslos» konnte Eastwood verdiente Hollywood-Altstars verpflichten. So ist in der Rolle von Bills Freund Ned Charaktermime Morgen Freeman zu sehen. Der Oscarpreisträger spielt seit über 50 Jahren in Kinofilmen mit. Den Durchbruch als Darsteller schaffte er allerdings erst spät in den 1980ern. Neben Freeman konnte sich in «Erbarmungslos» aber auch Altstar Gene Hackman («Crimson Tide») in Szene setzen. Seine Interpretation des sadistischen Sheriffs von Big Whiskey, Little Bill Daggett, fiel so überzeugend aus, dass er 1992 mit dem Oskar belohnt wurde.
(SRF)
Spannender Spätwestern von und mit Clint Eastwood, den er Sergio Leone und Don Siegel widmete - seinen Mentoren, die bereits zu Drehbeginn verstorben waren. Er erhielt vier Oscars für den besten Film, die beste Regie, die beste Nebenrolle (Gene Hackman) und den besten Schnitt und war zudem nominiert für die beste Hauptrolle, die beste Kamera, die beste Ausstattung, das beste Originaldrehbuch und den besten Ton.
(arte)
Länge: ca. 131 min.
Deutscher Kinostart: 24.09.1992
Original-Kinostart: 07.08.1992 (USA)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Clint Eastwood
- Drehbuch: David Webb Peoples
- Produktion: Lynne Bespflug, Bob Gray, David Valdes, Malpaso Productions, Clint Eastwood, Julian Ludwig
- Produktionsauftrag: David Valdes
- Produktionsfirma: Warner Bros. Pictures, Warner Bros.
- Musik: Lennie Niehaus
- Kamera: Jack N. Green, Adrian Gorton, Rick Roberts
- Schnitt: Joel Cox
- Szenenbild: Henry Bumstead, Janice Blackie-Goodine
- Maske: Stan Edmonds, Michael Hancock
- Regieassistenz: Bill Bannerman, Grant Lucibello, Scott Maitland, Tom Rooker, Jeffrey Wetzel
- Ton: Rick Alexander, Alan Robert Murray, Walter Newman, Karen Spangenberg
- Spezialeffekte: John Frazier
- Stunts: Alex Green
- Distribution: Warner Home Video, Varus Video
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