Die Zahl der weltweiten Baumpflanzaktionen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Mit dem Ziel, die Abholzung, den Verlust von Biodiversität und den Klimawandel zu bekämpfen, greifen Politik, NGOs und multinationale Unternehmen zu diesem einfachen und erschwinglichen Mittel. Aber können so wirklich alle Probleme des Planeten beseitigt werden? Oder kann durch übermäßiges Pflanzen von Bäumen das ökologische Ungleichgewicht, das man zu bekämpfen sucht, sogar verstärkt werden? Die Dokumentation untersucht die tatsächlichen Auswirkungen weltweiter Pflanzaktionen und befragt Forschende in Frankreich, Brasilien, Portugal, Spanien und im Kongo. Mit seinem Versprechen auf der COP27-UN-Klimakonferenz 2022, eine Milliarde Bäume in Frankreich pflanzen zu wollen, wollte Staatspräsident Emmanuel Macron den Wald an die Folgen des Klimawandels anpassen. Der Plan sieht im Wesentlichen die Anpflanzung von Baum-Monokulturen vor. In den Medien wurde zudem insbesondere über die Initiative "Trillion Tree Campaign" berichtet. Sie wurde von der deutschen NGO Plant-for-the-Planet mit der Unterstützung zahlreicher internationaler Institutionen ins Leben gerufen. Doch die Initiative wurde von der wissenschaftlichen Gemeinschaft scharf kritisiert. Ungeachtet dieser Kritik gibt es seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 immer mehr durch Klimakompensationsmechanismen finanzierte Aufforstungsprojekte. Ihr Einfluss auf das Klima ist aus wissenschaftlicher Sicht jedoch höchst umstritten. Forschende kritisieren die negativen Folgen von Aufforstungsprojekten für die lokale Bevölkerung und weisen darauf hin, dass solche Initiativen von der Dringlichkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren, ablenken können.
(arte)
Länge: ca. 88 min.
Deutsche TV-Premiere: 21.10.2025 (arte)
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Cast & Crew
- Regie: François-Xavier Drouet