Deutschland, 1945. Die Sängerin Nelly Lenz verlässt das Konzentrationslager lebend, aber so schwer zugerichtet, dass ihr Gesicht rekonstruiert werden muss. Obwohl der plastische Chirurg ganze Arbeit leistet, sieht ihr Mann Johnny beim Wiedersehen im zerbombten Berlin in ihr eine Fremde, die der toten Nelly nur ähnelt - und sie lässt ihn in diesem Glauben.
Johnny spannt die vermeintliche Doppelgängerin ein, um an das Geld von Nellys Familie zu gelangen. Nelly spielt mit, hegt dabei aber ihre ganz eigenen Absichten. Denn der Deutsche hatte damals zwar für seine Jüdin ein Versteck gefunden. Zuletzt wurde sie gleichwohl an die Nazis verraten. Nelly muss wissen, ob jener Mann sie nach Auschwitz schickte, der noch immer die Liebe ihres Lebens ist.
Bereits zum sechsten Mal arbeiten sie zusammen, der deutsche Filmemacher Christian Petzold und seine Muse, und wiederum macht Nina Hoss unmissverständlich, weshalb sie diese Rolle spielen musste. Hoss spielt diese gebrochene, innerlich ausgebombte Frau mit jener Fähigkeit, die das US-Branchenblatt «Variety» zur Frage verleitete: «Ist irgendeine andere Schauspielerin dieser Tage fähig, mit vermeintlich so wenig Spiel dermassen viel auszudrücken?»
Die Geschichte, die Petzold und sein 2014 verstorbener Ko-Autor Harun Farocki hier erzählen, spielt mit fantastischen Elementen von Klassikern wie Hitchcocks «Vertigo» und dem Bogart-Film «Dark Passage». Sie zeigt, wie unterschiedlich die Menschen das Grauen verarbeiten, wenn Nelly den Zustand vor der Tragödie wieder herzustellen versucht, Johnny aber neu beginnen will, was sich nicht neu beginnen lässt.
Der «Tages Anzeiger» würdigte die Komplexität des faszinierenden Stoffs: «'Phoenix' bietet keine deutsche Heimatkunde für alle, die im Wohnzimmer gern einem schreienden Hitler begegnen. Petzold erzählt vielmehr in reduzierten Szenerien und kontrastreichen Bildern von der Wiederaneignung der Identität, und von dem, was vor den Nazis war: Kunst, Musik und Liebe.»
Johnny spannt die vermeintliche Doppelgängerin ein, um an das Geld von Nellys Familie zu gelangen. Nelly spielt mit, hegt dabei aber ihre ganz eigenen Absichten. Denn der Deutsche hatte damals zwar für seine Jüdin ein Versteck gefunden. Zuletzt wurde sie gleichwohl an die Nazis verraten. Nelly muss wissen, ob jener Mann sie nach Auschwitz schickte, der noch immer die Liebe ihres Lebens ist.
Bereits zum sechsten Mal arbeiten sie zusammen, der deutsche Filmemacher Christian Petzold und seine Muse, und wiederum macht Nina Hoss unmissverständlich, weshalb sie diese Rolle spielen musste. Hoss spielt diese gebrochene, innerlich ausgebombte Frau mit jener Fähigkeit, die das US-Branchenblatt «Variety» zur Frage verleitete: «Ist irgendeine andere Schauspielerin dieser Tage fähig, mit vermeintlich so wenig Spiel dermassen viel auszudrücken?»
Die Geschichte, die Petzold und sein 2014 verstorbener Ko-Autor Harun Farocki hier erzählen, spielt mit fantastischen Elementen von Klassikern wie Hitchcocks «Vertigo» und dem Bogart-Film «Dark Passage». Sie zeigt, wie unterschiedlich die Menschen das Grauen verarbeiten, wenn Nelly den Zustand vor der Tragödie wieder herzustellen versucht, Johnny aber neu beginnen will, was sich nicht neu beginnen lässt.
Der «Tages Anzeiger» würdigte die Komplexität des faszinierenden Stoffs: «'Phoenix' bietet keine deutsche Heimatkunde für alle, die im Wohnzimmer gern einem schreienden Hitler begegnen. Petzold erzählt vielmehr in reduzierten Szenerien und kontrastreichen Bildern von der Wiederaneignung der Identität, und von dem, was vor den Nazis war: Kunst, Musik und Liebe.»
(SRF)
Christian Petzolds jüngster Spielfilm "Phoenix", der auf dem Toronto International Film Festival 2014 uraufgeführt wurde, basiert auf Motiven des Romans "Der Asche entstiegen" von Hubert Monteilhet. Nach Petzolds erfolgreichem DDR-Drama "Barbara" (2012) sind die Hauptrollen wieder mit Nina Hoss und Ronald Zehrfeld besetzt. Beim Deutschen Filmpreis 2015 bekam Nina Kunzendorf für ihre Rolle als Lene den Preis für die beste weibliche Nebenrolle. "Phoenix" knüpft an Motive des Film Noir und natürlich Hitchcocks "Vertigo - Aus dem Reich der Toten", Petzolds Lieblingsfilm, an. Derzeit eine Seltenheit: "Phoenix" wurde auf 35mm gedreht.
(arte)
Länge: ca. 98 min.
Deutscher Kinostart: 25.09.2014
Deutsche TV-Premiere: 11.01.2017 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Christian Petzold
- Drehbuch: Christian Petzold, Harun Farocki
- Produktion: Michael Weber, Florian Koerner von Gustorf, Jacek Gaczkowski, Piotr Strzelecki, Dorissa Berninger, Anton Ludwig, Levke Palm, Barbara Pilling, Matthias Ruppelt, Schramm Film Koerner, Weber, Tempus Film
- Produktionsfirma: Bayerischer Rundfunk, WDR, ARTE
- Musik: Stefan Will
- Kamera: Hans Fromm
- Schnitt: Bettina Böhler
- Regieassistenz: Madita Selas, Ires Jung
- Ton: Jochen Jezussek, Andreas Mücke-Niesytka, Carsten Richter, Dominik Schleier, Martin Steyer