Kunststoffe können bis zu 500 Jahre Böden und Gewässer vergiften, unbekannte Zusatzstoffe schädigen das Hormonsystem des Menschen. Vor allem aber ist Plastik ein großes Geschäft, die Kunststoffindustrie macht 800 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Für seinen Dokumentarfilm recherchierte Regisseur Werner Boote jahrelang und trug etliche schockierende Fakten zusammen. In den Weltmeeren ist heute sechsmal mehr Plastikmüll zu finden als Plankton. Kunststoffe können bis zu 500 Jahre in Böden und Gewässern überdauern und durch Zusatzstoffe das menschliche Hormonsystem schädigen. Plastik ist praktisch überall - im Babyschnuller und in der Trockenhaube, in der Quietschente und im Auto, sogar im menschlichen Blut. Die Menge an Kunststoffen, die seit Beginn des "Plastikzeitalters" produziert wurde, reicht aus, um den gesamten Erdball sechsmal in Plastikfolie einzupacken. Doch vor allem ist Plastik heute ein großes Geschäft. Die Kunststoffindustrie macht 800 Mrd. Euro Umsatz im Jahr, weltweit werden fast 240 Mio. Tonnen Kunststoff aus vier Prozent der Erdölproduktionen hergestellt. Statt über Nebenwirkungen in der Öffentlichkeit zu diskutieren, stellen Repräsentanten der Industrie die Vorteile heraus. Der engagierte und durchaus parteiische Dokumentarfilm, für den Regisseur Werner Boote jahrelang recherchierte, trägt oft schockierende Fakten zusammen. Er fragt danach, ob (und wie sehr) Plastik der Gesundheit schadet, wer verantwortlich für die Müllberge in Wüsten und Meeren ist, wer dabei gewinnt oder verliert. In ausführlichen Interviews lässt "Plastic Planet" NGOs, kritische und weniger kritische Buchautoren, Wissenschaftler, Lobbyisten, Schönheitschirurgen und Ärzte zu Wort kommen. Der bisweilen als "österreichischer Michael Moore" bezeichnete Filmemacher appelliert in seinem investigativen Dokumentarfilm an den gesunden Menschenverstand und nimmt kein Blatt vor den Mund. Dabei deckt Boote, dessen Großvater ein Pionier der Plastikindustrie war, erstaunliche Fakten und unglaubliche Zusammenhänge auf. "Plastic Planet" wurde 2010 mit dem österreichischen Fernsehpreis "Romy" als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. "Was bedeutet das 'Leben im Plastikzeitalter'? Regisseur und Autor Werner Boote will es wissen und macht sich nach 10-jähriger, intensiver Recherche auf eine Reise durch die ganze Welt ... und rückt so eine erhebliche, globale Problematik ins Bewusstsein, die nicht nur die Industrie allzu gern verdrängt. Dabei findet er in seiner ebenso kurzweiligen wie aufrüttelnden Dokumentation einen guten Weg zwischen Sachlichkeit, persönlicher Motivation und lebendiger Darstellung der katastrophalen ökonomischen wie ökologischen Kreisläufe. Plastik ist verführerisch, doch darauf sollte nach diesem Film keiner mehr hereinfallen! Humorvoll, scharfsinnig, unterhaltsam." (Deutsche Film- und Medienbewertung, Prädikat "besonders wertvoll")...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 99 min.
Deutscher Kinostart: 25.02.2010
Original-Kinostart: 18.09.2009 (A)
Deutsche TV-Premiere: 19.11.2011 (ZDFinfo)
Cast & Crew
- Regie: Werner Boote
- Drehbuch: Werner Boote
- Produktion: Thomas Bogner, Ilann Girard, Tom Gläser, Daniel Zuta, Florian Brandt, Elisabeth Krimbacher, Henning Kröger, Katharina List, Julia Irene Peters, Silvia Vollmeier
- Musik: The Orb
- Regieassistenz: Tom Pohanka
- Ton: Ekkehart Baumung, Stephan Becker, Max Biro, Florian Glöckel, Harald Guhn
- Spezialeffekte: Richard Bergeron