Originalpremiere: 2004
FSK 12
Dirk Hendricks (Jamie Bartlett), ein brutaler Polizist des alten Regimes, der im Namen der Apartheid gefoltert und gemordet hat, wendet sich an die Wahrheits- und Versöhnungskommission (Truth and Reconciliation Commission) und bittet um Amnestie. Voraussetzung für die Gewährung dieser Bitte ist jedoch die rückhaltlose Offenlegung aller politisch motivierter Verbrechen, die er während der Apartheid beging. Der angesehene Politiker Alex Mpondo (Chiwetel Ejiofor), inzwischen Mitglied des südafrikanischen Parlaments, erhebt aber Einspruch gegen Hendricks? Amnestie-Gesuch: Vor 18 Jahren wurde er als politischer Gefangener inhaftiert und von Hendricks 31 Tage lang grausam gefoltert. Mpondos Körper ist von den Torturen gezeichnet. Von der Wahrheitskommission befragt, gesteht Hendricks schließlich auch dieses Verbrechen. Doch er verschweigt, dass bei diesen Folterungen Mpondos Mithäftling Steve Sizella ermordet wurde, der damals ein Mitglied des militärischen Flügels des ANC war. Mpondo ist nun in einer schwierigen Situation: Da er während der Folter unter Drogen gesetzt wurde, ist seine Erinnerung getrübt. Und so belastet ihn bis heute die schmerzliche Vorstellung, er habe den Freund möglicherweise ans Messer geliefert. Sein öffentliches Bekenntnis dieses Verrats könnte zwar Hendricks als Lügner überführen, doch dadurch wäre auch Mpondo selbst politisch erledigt. Juristische Unterstützung in diesem verzwickten Fall erhält Mpondo von Sarah Barcant (Hilary Swank), einer fähigen Anwältin, die in ihre alte Heimat Südafrika zurückgekehrt ist und hier von ihrer Vergangenheit eingeholt wird... "Red Dust - Die Wahrheit führt in die Freiheit" ist ein politisches Drama im besten Sinn. Den realen Hintergrund dieses unter die Haut gehenden Gerichtsdramas, in dem die klare Trennung zwischen Tätern und Opfern, Schuldigen und Unschuldigen zusehends verschwimmt, bildet die sogenannte "Wahrheits- und Versöhnungskommission" (Truth and Reconciliation Commission), die von Nelson Mandela 1996 eingesetzt wurde und bis 1998 tätig war. Mit großem Fingerspitzengefühl führt der britische Regisseur Tom Hooper dem Zuschauer vor Augen, dass es keine einfachen Wahrheiten gibt. Getragen von einem hervorragenden Ensemble, macht dieser brillant fotografierte Film, in dem die Gewalt nur blitzlichtartig in Erinnerungsbildern aufscheint, klar, was es bedeutet, wenn das Fenster zur Vergangenheit auch nur einen Spalt weit geöffnet wird. Die Figur der Anwältin Sarah Barcant wird von der zweifachen Oscar-Preisträgerin Hilary Swank ('Million Dollar Baby') verkörpert. Dirk Hendricks, ein brutaler Polizist des alten Regimes, der im Namen der Apartheid gefoltert und gemordet hat, wendet sich an die Wahrheits- und Versöhnungskommission (Truth and Reconciliation Commission) und bittet um Amnestie. Voraussetzung für die Gewährung dieser Bitte ist jedoch die rückhaltlose Offenlegung aller politisch motivierter Verbrechen, die er während der Apartheid beging.
(One)