Die Kosmetikerin Louise (Catherine Frot), eine unbekümmerte Frohnatur, reist aus der Provinz nach Paris. Nach Jahren will sie ihre verheiratete Schwester Martine (Isabelle Huppert) wieder sehen und außerdem einen Verleger treffen, dem sie ihr Romandebüt angeboten hat. Denn Louise weiß nun endlich, was sie will: schreiben! Doch die elegante Großbürgerin Martine zeigt sich wenig erfreut über die Ankunft ihrer aufgekratzten Schwester, deren Romanmanuskript sie achtlos in eine Ecke ihres Kofferraums geknüllt hat. Martine lebt in einem goldenen Käfig und ist permanent genervt von Mann, Kind, Kindermädchen und Haushälterin. Darüber hinaus ist sie ängstlich darauf bedacht, die gesellschaftlichen Konventionen zu erfüllen und sich vor ihren kultivierten Bekannten keine Blöße zu geben. Und je unbeirrter Louise ihren Lebenstraum verfolgt, desto mehr Gift versprüht Martine. Doch die munter drauf los plappernde Provinzlerin, als "Königin der Epilation" verspottet, lässt die Boshaftigkeit der Schwester mit erstaunlicher Geduld über sich ergehen, erinnert Martine in entspannten Momenten aber auch an die traurige gemeinsame Vergangenheit. Als sich bei einem steifen Diner die Gäste vom unbekümmerten Charme der Landpomeranze bezaubert zeigen, verliert Martine die Fassung. Von Louises Erfolg zur Weißglut gebracht, scheint die neidische Schwester es doch zu schaffen, die Glückliche endgültig zu vergraulen. Als Martine schließlich entdeckt, dass ihr ungeliebter Mann Pierre (François Berléand) sie ausgerechnet mit ihrer besten Freundin Sophie (Brigitte Catillon) betrügt, muss Martine sich eingestehen, dass ihr Leben ein Scherbenhaufen ist... Was als luftige Salonkomödie mit sanftem Slapstick und leisem, manchmal bösem Witz über die "gute Gesellschaft" und den Gegensatz zwischen Stadt und Provinz daherkommt, entwickelt sich zur mitreißenden Charakterstudie. Neben der Komödiantin Catherine Frot ('Dinner für Spinner') als unbefangener weiblicher Hans im Glück glänzt dabei vor allem Isabelle Huppert. Ihr fein abgestimmtes Porträt einer frustrierten Zicke, die ebenso hassens- wie bemitleidenswert ist, bescherte der fragilen Schauspielerin ('Die Klavierlehrerin', '8 Frauen') einmal mehr Kritiker-Elogen. Der Film beweist zugleich, dass das Leben die schönsten Pointen schreibt: Regisseurin Alexandra Leclere verfasste ihr Drehbuch bereits mit den jetzigen Hauptdarstellerinnen im Hinterkopf. Dass diese wider alle Wahrscheinlichkeit bei dem Debüt der Autodidaktin mitwirkten und die Tragikomödie darüber hinaus zu einem großen Erfolg an den französischen Kinokassen wurde, lässt Leclere wie Louises reales Alter Ego erscheinen. Louise reist aus der Provinz nach Paris, um ihren Verleger zu treffen. Bei dieser Gelegenheit besucht sie auch ihre Schwester Martine, die an der Seite ihres ungeliebten Mannes ein Leben in Luxus und Langeweile führt. Da die lebenslustige und kreative Louise kein Fettnäpfchen auslässt und alle Männer in Martines Umfeld bezaubert, dauert es nicht lange, bis alte Konflikte zwischen den Schwestern aufbrechen. * Was als luftige Salonkomödie mit sanftem Slapstick und leisem, manchmal bösem Witz über die "gute Gesellschaft" und den Gegensatz zwischen Stadt und Provinz daherkommt, entwickelt sich zur mitreißenden Charakterstudie.
(One)
Länge: ca. 92 min.
Deutscher Kinostart: 25.08.2005
Original-Kinostart: 22.12.2004 (F)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Alexandra Leclère
- Drehbuch: Alexandra Leclère
- Produktion: Philippe Godeau, Jean-Jacques Albert, François Menny, Guillaume Parent, Pan Européenne Production
- Produktionsfirma: StudioCanal, France 2 Cinéma
- Musik: Philippe Sarde
- Kamera: Michel Amathieu
- Schnitt: Hervé de Luze, Jacqueline Mariani
- Szenenbild: Sébastien Monteux-Halleur
- Maske: Chantal Leothier
- Regieassistenz: Laurent Perreau, Jean-Baptiste Pouilloux, Thierry Verrier
- Ton: Philippe Amouroux
- Spezialeffekte: Émilie Feret