Originalpremiere: 1950
Stoker Thompson ist 35 Jahre und eigentlich zu alt, um als Boxer in den Ring zu steigen. Doch sein Ziel ist es, noch einmal einen großen Kampf zu gewinnen. Obwohl seine Ehefrau Julie alles versucht, um ihn davon abzuhalten, meldet er sich bei einem Boxturnier an. Ohne etwas zu ahnen, wird er zum Spielball der korrupten Machenschaften hinter den Kulissen, denn sein Manager vereinbart mit dem Gegner seine Niederlage. Und tatsächlich scheint Stoker zu Beginn des Kampfes gegen den 23-jährigen Tiger Nelson keine Chance zu haben. Trotz der Tatsache, dass sein junger Gegner auch noch unfair kämpft, hält Stoker verbissen durch. Sein Manager verliert nach und nach die Nerven und weiht ihn schließlich in die Abmachung ein. Das spornt Stoker jedoch erst recht an. Robert Wise ("West Side Story", "Star Trek: Der Film") gelingt mit "Ring frei für Stoker Thompson" eine bemerkenswert kritische Abrechnung mit den kriminellen Methoden im amerikanischen Boxgeschäft. Besonders die realistischen Beobachtungen im Umfeld des Boxrings sind sehr nuanciert und machen betroffen: das Lampenfieber des Jungen vor seinem ersten Kampf, der Selbstbetrug derer, die immer noch auf einen Triumph hoffen, die Geldgier des Managements und die johlende Masse, die Blut und zerschlagene Knochen sehen will.
(ZDF)