Preußen, Ende des 19. Jahrhunderts. Die junge, lebensfrohe Effi Briest erhält einen Heiratsantrag von Landrat Geert von Innstetten. Doch die Ehe mit dem wesentlich älteren Mann steht unter keinem guten Stern. In der ihr fremden Stadt Kessin sozial isoliert und von ihrem ehrgeizigen Mann vernachlässigt, beginnt Effi schließlich eine kurze, leidenschaftliche Affäre mit dem charmanten Major von Crampas. Jahre später erfährt von Innstetten durch Zufall von Effis Untreue. In seiner Ehre verletzt, verstößt er seine Frau und fordert von Crampas zum Duell. Rudolf Jugerts "Effi Briest"-Verfilmung "Rosen im Herbst" besticht nicht zuletzt durch die hervorragende Besetzung mit Ruth Leuwerik und Bernhard Wicki. Im Preußen des ausgehenden 19. Jahrhunderts führt die junge, temperamentvolle Effi Briest (Ruth Leuwerik) ein glückliches und unbeschwertes Leben auf dem Gut ihrer Eltern (Paul Hartmann, Lil Dagover). Eines Tages macht Landrat Geert von Innstetten (Bernhard Wicki) der Familie seine Aufwartung: Er möchte die kaum 20 Jahre alte Effi heiraten. Die standesbewussten Briests sind voller Freude über die Aussicht, dass ihre Tochter die Frau eines Landrats werden soll, und reden ihr zu, von Innstetten zu heiraten. So verlässt Effi den geliebten Ort ihrer Kindheit und Jugend, um mit ihrem frisch angetrauten Ehemann in dessen Haus im pommerschen Kessin zu leben. In der bedrückenden Atmosphäre dieser düsteren Hafenstadt fühlt Effi sich sozial isoliert und von ihrem karriereorientierten Mann zusehends vernachlässigt. Allein in dem schrulligen Apotheker Gieshübler (Günther Lüders) findet sie einen Freund, der ihre Not zu verstehen scheint. Im Rahmen eines Hauskonzerts bei Gieshübler lernt Effi Major von Crampas (Carl Raddatz) kennen, einen galanten und gestandenen Mann, der sich nicht um gesellschaftliche Konventionen schert. Vom ersten Augenblick an fühlt Effi sich zu ihm hingezogen. Zunächst versucht sie, ihre Gefühle zu verleugnen - vergebens. In von Crampas' Armen findet sie, gleichwohl von Schuldgefühlen geplagt, die Nähe und Zärtlichkeit, die ihr viel beschäftigter Mann ihr nicht geben wollte. Mit von Innstettens beruflicher Versetzung nach Berlin endet auch die Beziehung von Effi und Major von Crampas. In der lebendigen Metropole finden Effi und ihr Mann wieder näher zueinander und verleben mit ihrer kleinen Tochter Anni (Barbara Born) relativ glückliche Jahre. Bis von Innstetten durch Zufall Liebesbriefe findet, die von Crampas einst an Effi geschrieben hatte. In seinem Stolz zutiefst verletzt, fordert er den Major zum Duell - und tötet ihn. Wenig später lässt er sich von Effi scheiden und sorgt durch den damit einhergehenden Skandal dafür, dass seine Exfrau gesellschaftlich geächtet bleibt. Als er Effi auch noch ihr Kind entfremdet, verliert sie jeglichen Lebensmut. Theodor Fontanes Gesellschaftsroman "Effi Briest" gehört zu den großen Klassikern der deutschen Literatur. Bislang wurde die ergreifende Geschichte einer jungen Frau, die an den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit zerbricht, fünfmal verfilmt. Dabei zählt Rudolf Jugerts Adaption "Rosen im Herbst" zusammen mit der stilistisch völlig anderen Version von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1974 zu den gelungensten Verfilmungen. Neben der aufwendigen Ausstattung und der gefühlsbetonten Inszenierung ist dies nicht zuletzt den hervorragenden...
(ARD)
Länge: ca. 107 min.
Deutscher Kinostart: 29.09.1955
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Rudolf Jugert
- Drehbuch: Horst Budjuhn
- Buchvorlage: Theodor Fontane
- Produktion: Utz Utermann
- Produktionsfirma: Divina Film GmbH
- Musik: Franz Grothe
- Kamera: Werner Krien
- Schnitt: Lisbeth Neumann
- Regieassistenz: Rainer Erler