Originalpremiere: 1954
FSK 6
Kurzinformation: Vor den Augen des berühmten Chirurgen Professor Ferdinand Sauerbruch wirft sich eine junge Frau in Berlin vor eine Straßenbahn. Der Arzt lässt die Verzweifelte zu sich in die Charité bringen und kann ihr durch eine schwierige Operation neuen Lebensmut geben. Ewald Balser (1898 - 1978), auf Bühne und Leinwand gleichermaßen erfolgreich, spielt den großen Chirurgen in diesem hochkarätig mit Bühnen- und Filmstars besetzten Film, der Höhepunkte aus Sauerbruchs Lebensgeschichte schildert. Er zeichnet den legendären ,,Halbgott in Weiß" als ebenso dynamischen wie gütigen Menschen. Auf einer verkehrsreichen Berliner Hauptstraße hat sich eine junge Frau vor die Straßenbahn geworfen. Ein großer Wagen hält und ein Mann bahnt sich einen Weg durch die Menschenansammlung. Ein Raunen geht durch die Menge: Sauerbruch! Der berühmte Arzt gibt Anweisung, die Verletzte sofort in seine Klinik, die Charité, zu bringen. Dann fährt er weiter, seine Kranken warten auf ihn, eine Operation auf Leben und Tod, eine Vorlesung und manches andere noch. Für den nicht mehr jungen Chirurgen wird es ein anstrengender Tag, ausgefüllt mit Pflichten, wie jeder andere in seinem ereignis- und arbeitsreichen Leben. Olga Ahrends hat man als Selbstmörderin in die Psychiatrie eingewiesen. Sauberbruch gelingt es, die Verzweifelte zum Sprechen zu bringen. Er erzählt ihr von einer hoffnungslosen Episode seines eigenen Lebens und macht ihr wieder Mut. Überhaupt sind seine Geschichten Bestandteil seiner Therapie. Einem Briefträger erleichtert er das Sterben, indem er ihm von den letzten Stunden Hindenburgs berichtet. Einem Kellner nimmt er die Angst vor der großen Rechnung mit dem humorigen Bericht von einem ähnlichen Fall. So wird für den Zuschauer das Leben Professor Sauerbruchs mit seinen Höhen und Tiefen lebendig: seine Erfindung der Unterdruckkammer, mit der Operationen an der Lunge möglich wurden, und die segensreiche Auswirkung der Prothese, die seinen Namen trägt. Olga Ahrends wird zu einem besonderen Fall für ihn. Er hat erkannt, dass ihre Depression eine organische Ursache hat. Er muss ihr helfen. Seine medizinische Laufbahn geht zu Ende, aber er braucht noch einmal die Bestätigung seines Könnens. Nicht nur dem Chirurgen verlangt dieser Fall den ganzen Einsatz ab, sondern auch dem Menschen Sauerbruch. 99'49 Der auf der Sauerbruch-Biografie ,,Das war mein Leben" basierende Film enthält Ausschnitte aus dem Leben des berühmten Chirurgen (1875 - 1951). Von mehreren Rückblenden abgesehen, beschränkt sich der Film auf Sauerbruchs Wirken in den ersten Nachkriegsjahren an der Berliner Charité, würdigt aber auch die großen operationstechnischen Leistungen Sauerbruchs. Felix Lützkendorf - er war auch für die sorgfältige Leinwandbiografie ,,Made in Germany - Ein Leben für Zeiss" (1957) verantwortlich - schrieb das Drehbuch, das Rolf Hansen (,,Der Weg ins Freie", ,,Gustaf Adolfs Page") effektvoll umsetzte. Sauerbruch gehört zu den eindrucksvollsten Rollen, die der große Theatermann Ewald BaIser im Film spielte.
(BR Fernsehen)