Spielfilm Schweden/Mexiko/Dänemark 2007 Santiago de Chile, 1973. Das Militär putscht mit Hilfe der CIA gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende. Seine Anhänger werden verhaftet, gefoltert, ermordet. Einer der wenigen, der ihnen mit großem politischem Einsatz hilft, ist der schwedische Botschafter Harald Edelstam. Er stellt die unter Beschuss stehende kubanische Gesandtschaft unter schwedische Hoheit, er gewährt Chilenen Asyl und rettet insgesamt über 1.300 Menschen vor dem sicheren Tod. 1973. Harald Edelstam (Michael Nyqvist) ist schwedischer Botschafter in Chile. Er macht keinen Hehl aus seiner Sympathie für den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Am 11. September putscht das Militär mit Hilfe der USA und übernimmt die Macht, zeitgleich läuft eine unvorstellbare Verhaftungswelle gegen die linken Anhänger des gestürzten Präsidenten Allende an, Zehntausende werden verhaftet, gefoltert, ermordet. Das Nationalstadion ist eine der Gräuelstätten. Edelstam, der schon im 2. Weltkrieg als Diplomat im besetzten Norwegen hunderte Widerstandskämpfer und Juden rettete und dort den Spitznamen "Schwarze Nelke" erhielt, erlebt die Aktionen hautnah mit. Eine seiner ersten Taten ist die Rettung kubanischer Bürger. Als chilenische Panzer auf die kubanische Botschaft vorrücken (Kuba hat Allende besonders unterstützt), stellt er sich ihnen in seiner Funktion als schwedischer Botschafter in den Weg und reklamiert die kubanische Vertretung als schwedisches Hoheitsgebiet. Wenig später gewährt er verfolgten Chilenen den Zutritt zu seiner Botschaft, die später ausreisen können, er unterstützt Uruguayer und Brasilianer, auf die die Junta Jagd macht. Und er kümmert sich um einzelne Personen, wie Ana Dominguez (Lumi Cavazos), Allendes Privatsekretärin, um die Schwedin Susanne Martens (Lisa Werlinder), die sich für die Sozialisten engagiert hat, und um Consuelo Fuentes (Kate del Castillo), deren Vater Ricardo Fuentes (Daniel Giménez Cacho) ein hoher Militär ist und in die er sich verliebt hat. Dank seines großen Einsatzes, auch seiner zahlreichen Beziehungen zum Militär, kann Edelstam viel erreichen. Er rettet über 1.300 Menschen das Leben. Als er in Pressekonferenzen die Zustände in Chile anprangert und von Folter und Mord erzählt, wird er ausgewiesen. Das einfühlsame, kluge Politdrama, das z.T. an Originalschauplätzen gedreht wurde und auch historische Originalaufnahmen einbezieht, würdigt das mutige Wirken von Harald Edelstam, der einer adligen Stockholmer Familie entstammte. 1972 wurde er als Botschafter Schwedens nach Chile entsandt, wo er sich, wie im Film geschildert, für verfolgte Chilenen, Uruguayer und Brasilianer einsetzte und ihnen Asyl in Schweden vermittelte. Der Militärputsch gegen den chilenischen sozialistischen Staatspräsidenten Salvador Allende und seine Unidad Popular begann am 11.September 1973. Zehntausende Menschen wurden aus politischen Gründen verhaftet, zusammengetrieben und gefoltert. Tausende verschwanden spurlos. Mindestens 3.197 Menschen kamen ums Leben.
(MDR)
Länge: ca. 95 min.
Original-Kinostart: 14.09.2007 (S)
Deutsche TV-Premiere: 09.09.2008 (NDR)
Cast & Crew
- Regie: Ulf Hultberg, Åsa Faringer
- Drehbuch: Bob Foss
- Produktion: Karen Baumbach, Raquel Guajardo, Michael Lunderskov, Regina Montemayor, Julio Jorquera Arriagada, Eduardo Castro
- Musik: Jacob Groth
- Kamera: Dirk Brüel
- Regieassistenz: María José Droguett, Waldo Salgado, Gabriela Sobarzo