Nach bestandenem Abitur macht Göran Urlaub bei seinem Onkel auf dem Land. Sofort fühlen sich Göran und das 17-jährige Dorfmädchen Kerstin voneinander angezogen. Als das Mädchen durch einen Unfall stirbt, ist das nach Ansicht der puritanischen Dorfbewohner und ihres Pfarrers die "Strafe Gottes" für ihre nicht legalisierte Liebesbeziehung. Der junge Abiturient Göran (Folke Sundquist) und die 17-jährige Kerstin (Ulla Jacobsson) lernen sich auf dem Landgut von Görans Onkel Persson (Edvin Adolphson) kennen und verlieben sich ineinander. Doch ihre Beziehung wird argwöhnisch von der verklemmten Erwachsenenwelt beobachtet. Während Persson Verständnis für die Jugend aufbringt, wettern Kerstins Eltern und der Pfarrer des Ortes (John Elfström) gegen die angebliche Unmoral der jungen Leute. Allen Boshaftigkeiten zum Trotz entscheiden sich Göran und Kerstin für ihre Liebe. Doch diese Liebe soll nur einen Sommer lang währen. Nach einem Dorffest haben die beiden einen Motorradunfall, bei dem Kerstin stirbt. Unbarmherzig deutet der Pfarrer bei seiner Grabrede Kerstins Tod als Strafe Gottes für ihr ruchloses Verhalten. Göran flieht zum See. Dort auf dem Steg bewahrt er die unwiederbringlichen Stunden seines höchsten Glücks, die ein grausames Schicksal so plötzlich beendete, vor der geißelnden Strafpredigt des unbarmherzigen Pfarrers. Nach einem Roman von Olof Ekström entstanden, wurde die Geschichte des Kultfilms damals als eine unerhörte Provokation empfunden, schließlich propagierte Regisseur Arne Mattsson die freie Liebe - und das war etwas, was zu Beginn der 1950er Jahre ganz und gar unschicklich war. Jene 12 Filmsekunden, in denen Ulla Jacobsson mit ihrem Partner Folke Sundquist nackt, wie Gott sie schuf, in den See sprang, um dann - auf einem Schilfbett liegend - sanft abgeblendet zu werden, machten die am 23. Mai 1929 geborene Schwedin weltberühmt. Der Feldzug der Kirche und anderer puritanischer Kreise führte letztendlich nur dazu, dass die Zuschauer in die Kinos strömten und "Sie tanzte nur einen Sommer" - 1951 in Cannes preisgekrönt - zum erfolgreichsten Film der Saison 1951/52 wurde. Ein Film, der die Jacobsson noch einmal ins weltweite Interesse rückte, war der Bergman-Film "Das Lächeln einer Sommernacht" (1955). Die Schauspielerin, an deren 35. Todestag am 20.8. das MDR FERNSEHEN erinnern möchte, spielte internationale Starrollen in allen Genres, doch keine erreichte auch nur annähernd den großen Erfolg wie die Kerstin aus "Sie tanzte nur einen Sommer". "Dieser Film hat mich ein Leben lang verfolgt", bekannte sie in einem Interview. "Zuerst habe ich gelacht, später habe ich ihn gehasst. Alle Schauspieler träumen vom Welterfolg, der in Wirklichkeit selten kommt. Mein Glück oder mein Pech war es, dass ich gleich mit meinem ersten Film den großen Durchbruch geschafft habe." Vorlage: Nach dem Roman "Sommardansen" von Per Olof Ekström.
(MDR)
Länge: ca. 95 min.
Internationaler Kinostart: 17.12.1951
Deutscher Kinostart: 22.08.1952
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Arne Mattson
- Drehbuch: Volodja Semitjov
- Produktion: Lennart Landheim, Gunnar Lundin, Nordisk Tonefilm
- Musik: Sven Sköld
- Kamera: Göran Strindberg
- Schnitt: Lennart Wallén
- Ton: Olle Jacobsson