Der achtjährige Pu (Henrik Linnros) verbringt den Sommer im Landhaus seiner Eltern, des Pastoren Erik Bergman (Thommy Berggren) und seiner Frau Karin (Lena Endre). Dass ihre Ehe kurz vor dem Auseinanderbrechen steht, spürt Pu, doch die ländliche Idylle und die Aufregungen in der Großfamilie bringen ihn auf andere Gedanken. Die Köchin Lalla (Maj-Lis Granlund) erzählt ihm die Gruselgeschichte von einem Uhrmacher (Carl Magnus Dellow), der von Geschöpfen aus einer Standuhr heimgesucht und in den Tod getrieben wurde. Pu begegnet daraufhin tatsächlich dem Geist des Uhrmachers. Mit seinem älteren Bruder Dag (Jacob Leygraf) verbindet ihn eine Hassliebe. Dag will ihn ständig provozieren und bringt ihn sogar dazu, als Mutprobe einen Wurm zu essen. Pu lässt sich davon nicht seine unschuldige Lebensfreude verderben. Er verliebt sich in das Kindermädchen Maj (Maria Bolme) und die Sängerin Marianne (Marie Richardson), doch er lässt es sich nicht anmerken. Zu seinem Vater hat Pu ein kühles Verhältnis. Er ist deswegen nicht erfreut, als der Vater ihn zu einer entfernten Nachbargemeinde mitnimmt, wo er eine Predigt halten soll. Auf der Tagesreise entdeckt Pu die zwei Gesichter seines Vaters. Er ist ein liebevoller, gütiger und geselliger Mensch, doch als Pu sich auf der Fähre in Lebensgefahr begibt, schlägt ihn der jähzornige Erik. Pu fühlt sich von dem streng gläubigen Vater unter Druck gesetzt. Seine Wut entlädt sich in einer Prügelei mit dem Pastorensohn der Nachbargemeinde. Auf dem Rückweg geraten Pu und Erik in ein Gewitter, das für Pu zur Offenbarung wird. Blitze schlagen in der Nähe ein, doch Eriks Gottvertrauen gibt dem ängstlichen Pu Zuversicht. Viele Jahre später kommt es an Eriks Sterbebett zu einer Aussprache mit seinem Sohn Ingmar (Per Myrberg). Er wirft seinem Vater vor, dass er nur Angst verbreitet habe. Berührt erfährt er, dass auch Erik litt, seit er die Tagebücher seiner Ex-Frau fand, die ihre Ehe als „Lebensfiasko“ beschrieb.
(MDR)
Daniel Bergman gelang eine beschwörende und atmosphärische Verfilmung der autobiografischen Erzählung seines Vaters Ingmar. Dieser verglich die Stimmung der episodischen Story mit einer „Sommerwolke über dem Meer bei Sonnenuntergang“. Ingmar Bergmans persönliche Erinnerungen knüpfen an den Erfolg des Films über seine Großeltern mütterlicherseits („Fanny und Alexander“, 1982) und dem für Bille August geschriebenen Script über das Leben seiner Eltern („Die besten Absichten“, 1992) an.
(MDR)
Länge: ca. 115 min.
Original-Kinostart: 28.08.1992 (S)
Cast & Crew
- Regie: Daniel Bergman
- Drehbuch: Ingmar Bergman
- Produktion: Katinka Faragó, Klas Olofsson
- Musik: Rune Gustafsson
- Kamera: Tony Forsberg
- Schnitt: Darek Hodor