Das Leben des charismatischen Redners und radikalen Bürgerrechtlers Malcolm X, der 1965 ermordet wurde. Amerikas berühmtester afro-amerikanischer Regisseur Spike Lee setzte der Symbolfigur für ein neues schwarzes Selbstbewusstsein ein filmisches Denkmal. In der Hauptrolle ist Oscar-Preisträger Denzel Washington zu sehen. Boston in den 1940er-Jahren: In den Straßen des schwarzen Ghettos hält sich der junge Malcolm Little mit kleinen Jobs und Gaunereien über Wasser. Seine größte Sehnsucht ist es, wie ein Weißer auszusehen. Nach einem Einbruch mit seinem Freund Shorty, bei dem sie geschnappt werden, lautet das Urteil acht bis zehn Jahre Zuchthaus - ein brutaler Denkzettel für die Gelegenheitsdiebe, die es gewagt hatten, sich mit weißen Frauen einzulassen. Im Gefängnis bekommt Malcolm Kontakt zur "Nation of Islam", einer religiösen Gemeinschaft schwarzer Muslime. Er entwickelt Wissensdrang und politisches Bewusstsein für die Unterdrückung seiner eigenen Rasse. Als "Malcolm X" verlässt der gänzlich verwandelte Mann das Gefängnis und steigt in wenigen Jahren zu einem der prominentesten Führer der "Nation of Islam" auf. Doch politische Meinungsunterschiede, Eifersüchteleien und Machtstreitigkeiten sorgen für ein Zerwürfnis zwischen der Organisation und ihrem berühmtesten Vorkämpfer. Am 21. Februar 1965 stirbt Malcolm X bei einem Attentat. Für die einen war er ein Held, ein schwarzer Prinz, für die anderen ein radikaler Fanatiker und militanter Rassist: Das Bild von Malcolm X ist bis heute widersprüchlich und umstritten geblieben, und die Hintergründe seiner Ermordung sind immer noch nicht restlos aufgeklärt. Unter den Jugendlichen in den Schwarzen-Ghettos, deren Lebensperspektive nur noch durch Arbeitslosigkeit, Drogenkonsum und Kriminalität bestimmt wird, herrscht inzwischen ein regelrechter Malcolm-X-Kult, angeheizt durch militante Songs der Rap-Szene und einen beispiellosen Werbefeldzug für Spike Lees Filmepos. Nachdem Lee mit Filmen wie "She's Gotta Have It", "Do the Right Thing" und "Jungle Fever" das Black Cinema auch für die großen Hollywoodstudios salonfähig gemacht hatte, realisierte er für Warner Bros. das 30 Millionen Dollar teure Mammutprojekt.
(3sat)
Länge: ca. 201 min.
Deutscher Kinostart: 04.03.1993
Original-Kinostart: 18.11.1992 (USA)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Spike Lee
- Drehbuch: Arnold Perl, Spike Lee
- Buchvorlage: Alex Haley
- Produktion: Michael Alden, Hossam Aly, Nabil El Shazily, Gabriel Khoury, Rapitse Montsho, John Savage, Largo International N.V., 40 Acres, a Mule Filmworks, Spike Lee, Marvin Worth, Jon Kilik, Fernando Sulichin, Monty Ross, Preston L. Holmes, Ahmed Murad
- Produktionsauftrag: 3sat
- Produktionsfirma: Warner Bros., Largo International N.V., 40 Acres, a Mule Filmworks
- Musik: Terence Blanchard
- Kamera: Ernest R. Dickerson, Tom Warren
- Schnitt: Barry Alexander Brown
- Szenenbild: Ted Glass
- Maske: White M. Barry
- Kostüme: Ruth E. Carter
- Regieassistenz: Barry Alexander Brown, H.H. Cooper, Randy Fletcher, Dale Pierce-Johnson, Samir Seif, Peter Thage, Ntshaveni Wa Luruli, Steve White
- Ton: David Boulton, Marko A. Costanzo, Keith Culbertson, Gene Curtis II, Larry DeCarmine
- Spezialeffekte: Werner Bargsten
- Stunts: Harold Baines
- Distribution: Guild Film Distribution