Mexiko 1913: Juan Miranda raubt mit seiner Bande reiche Reisende aus. Er begegnet dem irischen Ex-Revolutionär Sean Mallory kurz nach einem seiner erfolgreichen Raubzüge. Beeindruckt von Mallorys Dynamit-Vorräten beschließt er, mit ihm gemeinsame Sache zu machen: Er will mit ihm zusammen eine Bank plündern, zu deren Tresor Mallory den Weg frei sprengen soll. Doch seine Rechnung geht nicht auf, stattdessen wird der kleine Bandit an der Seite des Iren zum Revolutionshelden wider Willen. Juan Miranda bekommt einiges von dem zu hören, was feine Herrschaften über ihn und seinesgleichen denken, als der Mexikaner ausnahmsweise in eine komfortable Reisekutsche zusteigen darf. Es dauert allerdings nicht lange, da zittert die hochnäsige Gesellschaft vor ihm, denn Juan entpuppt sich als Bandit, der sich gemeinsam mit seiner Bande als Wegelagerer durchschlägt. Kurz darauf lernt Juan auf spektakuläre Weise Sean Mallory kennen. Der irische Ex-Revolutionär knattert auf einem Motorrad durch die Gegend, mit so viel Dynamit und Nitroglyzerin am Leibe, dass er ganz Mexiko in die Luft jagen könnte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten im Umgang miteinander ist Juan begeistert und will Mallory unbedingt dafür gewinnen, mit ihm die Bank in Mesa Verde auszurauben. Zunächst zeigt sich der Ire wenig begeistert von dieser Idee. Als die beiden dann doch zusammenkommen und Mallory ihm den Weg zu den vermeintlichen Schätzen frei sprengt, erlebt Juan bestürzt, dass der Ex-Revolutionär ihn an der Nase herumgeführt hat. Immerhin wird er zusammen mit Mallory bald als revolutionärer Held gefeiert, obwohl der schlitzohrige Mexikaner gar nichts von der Revolution hält. Rod Steiger und James Coburn spielen die Hauptrollen in Sergio Leones actionreichem Italo-Western. Die mexikanische Revolution bietet den effektvollen Hintergrund für diese Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Männern. Mit Filmen wie "Für eine Handvoll Dollar" (1964) gilt Sergio Leone als Begründer des Italo-Western-Genres. "Todesmelodie" (1971) wurde mit dem nationalen italienischen Filmpreis - dem Premio David di Donatello - in der Kategorie Beste Regie ausgezeichnet. Dieser Preis ist vergleichbar mit dem Oscar in den USA.
(BR Fernsehen)
Sergio Leones letztes Westernwerk. Es gehört zu seiner "Amerika-Triologie" und steht in deren Mitte (zwischen "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Es war einmal in Amerika"). Die Entstehung begann schon während der Produktion zu "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968). Drehbuchautor Sergio Donate zeigte Leone damals den ersten Entwurf. Parallel fanden die Studentenaufstände in Paris statt und die Black-Panther-Bewegung erlebte in den USA ihren Aufschwung. Leone, der in seiner Arbeit bis dato den Wilden Westen entmystifizieren wollte, entschied sich nun, mit "Todesmelodie" die Romantisierung von Revolutionen zu dekonstruieren. Die Filmmusik hat Ennio Morricone geschrieben. Regisseur Sergio Leone und sein Darsteller Rod Steiger (Juan Miranda) kamen nicht gut zurecht während der Dreharbeiten, als sie sich gemeinsam das Ergebnis ansahen, rauften sie sich zusammen. In Frankreich war der Streifen der viertpopulärste Film des Jahres.
(Tele 5)
Länge: ca. 157 min.
Deutscher Kinostart: 02.03.1972
Original-Kinostart: 29.10.1971 (I)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Sergio Leone
- Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati, Luciano Vincenzoni
- Produktion: Fulvio Morsella, Claudio Mancini, Camillo Teti, Euro International Films, Rafran Cinematografica, San Marco
- Produktionsauftrag: Claudio Mancini
- Produktionsfirma: United Artists
- Musik: Ennio Morricone
- Kamera: Giuseppe Ruzzolini, Andrea Crisanti
- Schnitt: Nino Baragli
- Szenenbild: Dario Micheli
- Maske: Paolo Borselli
- Regieassistenz: Tony Brandt, Alberto de Martino
- Ton: Fausto Ancillai
- Spezialeffekte: Anthony Dawson
- Stunts: Benito Stefanelli