Der mexikanische Bandit Juan , Vater von sechs Bastarden mit verschiedenen Müttern, hat viel Ärger und wenig Geld. Er träumt davon, die Bank in Mesa Verde auszurauben, an der einst sein Vater gescheitert ist. Deshalb hat Juan wenig Verständnis, als der irische Anarchist und Sprengstoffexperte Sean ihn für die mexikanische Revolution anwerben will. Statt dessen wünscht er Seans Unterstützung bei seinem Bankraub. Der Überfall gelingt, aber die Schatzkammer ist nicht voller Gold, sondern ein Kerker für politische Gefangene. Juan, materiell schwer enttäuscht, sieht sich unversehens als Revolutionsheld gefeiert. Aber Juan hält wenig von politischen und nationalen Idealen; er sorgt weiterhin für das Wohl seines Clans. Allmählich aber wird sein Banditenunwesen von der Obrigkeit als politischer Terror eingestuft, und Regierungstruppen üben grausame Rache an seiner Familie. Als Sean ihn nun wieder vor die Wahl zwischen Reichtum und Rache stellt, schlägt sich der verbitterte Juan auf die Seite der Revolution. Allerdings entsprechen die lärmigen Methoden des explosiven irisch-mexikanischen Gespanns nicht ganz den Vorstellungen der Ideologen.Eigentlich sollte der zweite Teil von Sergio Leones Amerika-Trilogie «C'era una volta la rivoluzione» heissen. Aber Leones Bild der mexikanischen Revolution als Chaos entsprach weder dem romantischen Hollywood-Schema noch dem Gusto der Linksintellektuellen in der Cinecittà; dazu mokierte sich Leone erst noch über die erstarrenden Konventionen des Spaghetti-Westerns. So wurde der Film von Leones Partnern mit dem warnenden Titel «Giù la testa» - «Zieh den Kopf ein» versehen. Tatsächlich wendet sich Leones aus der Dollartrilogie bekannter Zynismus hier nicht nur gegen die Machtstrukturen und Werte des Kapitalismus, sondern auch gegen den blinden und weltfremden Glauben an revolutionäre Ideen.
(SRF)
Sergio Leones letztes Westernwerk. Es gehört zu seiner "Amerika-Triologie" und steht in deren Mitte (zwischen "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Es war einmal in Amerika"). Die Entstehung begann schon während der Produktion zu "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968). Drehbuchautor Sergio Donate zeigte Leone damals den ersten Entwurf. Parallel fanden die Studentenaufstände in Paris statt und die Black-Panther-Bewegung erlebte in den USA ihren Aufschwung. Leone, der in seiner Arbeit bis dato den Wilden Westen entmystifizieren wollte, entschied sich nun, mit "Todesmelodie" die Romantisierung von Revolutionen zu dekonstruieren. Die Filmmusik hat Ennio Morricone geschrieben. Regisseur Sergio Leone und sein Darsteller Rod Steiger (Juan Miranda) kamen nicht gut zurecht während der Dreharbeiten, als sie sich gemeinsam das Ergebnis ansahen, rauften sie sich zusammen. In Frankreich war der Streifen der viertpopulärste Film des Jahres.
(Tele 5)
Cast & Crew
Rod SteigerJuan Miranda
James CoburnJohn-Sean Mallory
Romolo ValliDr. Villega
Maria MontiAdelita
Rik BattagliaSanderna
Antoine DomingoColonel Gutierrez / Gunther Reza
Franco GraziosiGouverneur Don Jaime
John FrederickDer Amerikaner
Goffredo PistoniNino
Roy BosierGrundbesitzer
Corrado SolariSebastian
Antoine Saint-JohnGutierez/Col. Günther Reza
Giulio BattiferriMiguel
David WarbeckSeans Freund
Poldo BendandiRevolutionär
Michael HarveyYankee
Biagio La RoccaBenito
Furio MeniconiRevolutionär
Nazzareno NataleEisenbahn-Mechaniker
Vincenzo NorvesePancho
Stefano OppedisanoRevolutionär
Memè PerliniPeon
Renato PontecchiPepe
Jean RougeulPriester
- Regie: Sergio Leone
- Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati, Luciano Vincenzoni
- Produktion: Fulvio Morsella, Claudio Mancini, Camillo Teti, Euro International Films, Rafran Cinematografica, San Miura
- Produktionsfirma: United Artists
- Musik: Ennio Morricone
- Kamera: Giuseppe Ruzzolini, Andrea Crisanti
- Schnitt: Nino Baragli
- Szenenbild: Dario Micheli
- Maske: Paolo Borselli
- Regieassistenz: Tony Brandt, Alberto de Martino
- Ton: Fausto Ancillai
- Spezialeffekte: Antonio Margheriti
- Stunts: Benito Stefanelli