Es gibt kaum eine Naturdokumentation ohne Nagetiere. Aber meist spielen sie nur die Nebenrolle als Snack der Räuber. Damit tun wir ihnen Unrecht, denn die kleinen Tiere haben mit ihren gewieften Überlebensstrategien die ganze Welt erobert. Dabei ist ihre Artenvielfalt unglaublich: Während die Zwergmaus nicht mehr wiegt als eine Münze, bringen die südamerikanischen Capybaras doppelt so viel Gewicht auf die Waage wie ein Labrador. Trotz ihrer Unterschiede in Größe, Gewicht und Aussehen haben alle Nager eine Gemeinsamkeit. Mit ihren scharfen Schneidezähnen, die die Form eines Meißels haben, können sie sogar die harten Schalen von Paranüssen knacken. Die Tiere sind ohne Unterbrechung auf der Nahrungssuche. Eichhörnchen zum Beispiel verbringen ganze 80 Prozent ihrer Zeit damit, Futter zu sammeln. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis ist ihre Fortpflanzungsrate. So kann die Wanderratte mehr als ein Dutzend Mal pro Jahr 5 bis 22 Junge zur Welt bringen. Damit bleibt der Bestand der Tiere trotz der großen Anzahl ihrer Fressfeinde bestehen. Um sich vor diesen zu schützen, haben Nager außerdem ganz eigene Taktiken entwickelt. Hamster bauen sich als Versteck Tunnelsysteme im Boden. Noch mehr Aufwand betreibt der Biber, der mit seinen Festungen nicht nur sich selbst schützt, sondern auch neuen Lebensraum für andere Tiere schafft. Biberdämme regulieren nämlich nicht nur den Wasserfluss, sondern erschaffen Tümpel, die Schildkröten und Fischen Unterschlupf bieten. Die Dokumentation untersucht, wie die kleinen - und manchmal auch großen - Nagetiere ihren Beitrag zum Ökosystem der Natur leisten. Nicht nur als Nahrung für Raubtiere, sondern auch als Förster und Architekten.
(GEO Television)
Länge: ca. 55 min.
Deutsche TV-Premiere: 31.10.2017 (GEO Television)
Cast & Crew
- Regie: Phil Coles