Ein schöner, klarer Sonntag im März 1993. Eine Familie in Berlin hat Besuch bekommen. Das Ehepaar mit seinen vier Kindern, deren Tante und ihr Mann machen sich auf den Weg, die historische Mitte der Stadt zu besichtigen. Auf der Berliner Schlossbrücke kommt ihnen ein Einsatzwagen der Polizei mit Blaulicht und Martinshorn entgegen. Das Polizeiauto gerät ins Schleudern, rast auf einen Brückenpfeiler zu und prallt in die Menschengruppe auf dem Gehweg. Carl und Rosa, vier und sechs Jahre alt, sind sofort tot, die Eltern und der Fahrer des Wagens schwer verletzt. Wie lebt man weiter nach einem solchen Erlebnis? Eine Frage, die sich wohl jeder stellt, der mit derartigen Unglücksfällen in den Medien konfrontiert ist. Der Film rekonstruiert die Ereignisse aus Sicht der Familienangehörigen und der beiden Polizeibeamten, die im Unglückswagen saßen. An was erinnern sie sich? Welche Gedanken gingen ihnen durch den Kopf? Bewegend und ungewöhnlich offen erzählen die Betroffenen in dem Film von ihrem Umgang mit dem Erlebten, von den quälenden Fragen nach Schuld und Sühne. War dieser tragische Moment Zufall? Schicksal? Jedenfalls hat er das Leben sehr unterschiedlicher Menschen miteinander verknüpft. Berührend auch die Art und Weise, wie hier von all dem erzählt wird, was Teil des Lebens ist: Trauer, Abschied, Schmerz, Schönheit, Glück und Lebenslust.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 80 min.
Deutsche TV-Premiere: 04.07.2006 (Das Erste)
Cast & Crew
- Drehbuch: Dagmar Brendecke