Ende der 1960er-Jahre beginnt die politische Radikalisierung von John Lennon an der Seite seiner neuen Liebe Yoko Ono. Gemeinsam organisieren sie Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg, die berühmten "Bed-Ins" in Amsterdam und Montreal, und schaffen mit "Give Peace a Chance" die Hymne der Friedensbewegung. Der US-Regierung ist das Engagement des in New York lebenden Briten jedoch ein Dorn im Auge. Ein vierjähriger Kleinkrieg beginnt. In ihrem Dokumentarfilm über John Lennon werfen David Leaf und John Scheinfeld ein Schlaglicht auf ein bislang wenig beachtetes Kapitel der amerikanischen Kulturgeschichte. Leaf und Scheinfeld, beide renommierte Dokumentarfilmer und Musikkenner, konzentrieren sich auf die "politischen Jahre" des ehemaligen Beatle Ende der 1960er- und Anfang der 70er-Jahre, in denen sich Lennon zusammen mit seiner großen Liebe Yoko Ono für die Friedensbewegung und gegen den Vietnamkrieg engagiert - mit Protesthymnen wie "Give Peace a Chance", Happenings wie den "Bed-ins" in Amsterdam und Montreal und als Sänger auf politischen Demonstrationen. Die Reaktion der Nixon-Regierung auf den widerspenstigen Ausländer und seinen wachsenden Einfluss auf die Öffentlichkeit kommt bald: Lennon wird vom FBI observiert, sein Telefon abgehört. Als sich er sich auch mit radikalen politischen Aktivisten wie Jerry Rubin, Abbie Hoffman und dem Black Panther Bobby Seale solidarisiert, entscheidet die Regierung, Lennon solle "neutralisiert" werden und leitet seine Ausweisung als "unerwünschter Ausländer" ein. Doch der Künstler und seine Anwälte wehren sich mit allen Mitteln. Es soll fast viereinhalb Jahre dauern - bis nach der Watergate-Affäre und Nixons Rücktritt - bis Lennon den Kampf für sich entscheidet und am Tag der Geburt seines zweiten Sohnes Sean den Prozess gewinnt. Unzählige Wegbegleiter Lennons und Zeitzeugen kommen in dem aufwändigen Dokumentarfilm zu Wort, Freunde wie Feinde, darunter ehemalige FBI-Ermittler, Politaktivisten wie Tariq Ali, Angela Davis und Ron Kovic, der ehemalige, 1972 Nixon unterlegene Präsidentschaftskandidat George McGovern, Journalisten wie Carl Bernstein und Walter Cronkite, Schriftsteller wie Noam Chomsky und Gore Vidal. Auch Lennon-Witwe Yoko Ono hat den Filmmachern ein ausführliches neues Interview gegeben. 40 Lennon-Stücke, die z.T. in Live- oder Instrumentalversionen zu hören sind - etwa Klassiker wie "Imagine", "Give Peace a Chance" und "The Ballad of John and Yoko" - sind zu hören. Seltene Filme und Fotografien aus Lennons Nachlass sowie Archivaufnahmen runden den ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen Ausflug in die bewegten 60er- und 70er-Jahre ab. "Seit Charlie Chaplin aus dem Amerika des Kalten Krieges vertrieben wurde, hat sich die Bundespolizei mit keinem Superstar so hartnäckig beschäftigt. Am Ende gewann Lennon, aber er war für die Zeit des Präsidentschaftswahlkampfs höchst effektiv ruhig gestellt worden. Leaf und Scheinfeld zeigen ihren Protagonisten ... als den schlagfertigsten aller öffentlichen Persönlichkeiten. Man muss nicht halb so schlau sein wie Lennon, um die intendierten Parallelen zu Bushs Amerika zu erkennen." (J. Hoberman, "The Village Voice")...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 99 min.
Deutsche TV-Premiere: 07.12.2010 (Bayerisches Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: David Leaf, John Scheinfeld
- Drehbuch: David Leaf, John Scheinfeld
- Produktion: David Leaf, John Scheinfeld
- Musik: John Lennon
- Kamera: James Mathers
- Schnitt: Peter S. Lynch II