Deborah Lipstadt, Professorin für Jüdische Zeitgeschichte an der Emory University in Atlanta, sieht sich mit einem brisanten Gerichtsverfahren konfrontiert: In einer ihrer Publikationen bezichtigte sie den britischen Historiker David Irving der Lüge, weil sich dieser vehement weigert, den im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten verübten Holocaust als geschichtliche Tatsache anzuerkennen. Irving kontert diese Provokation auf seine Weise: Er verklagt Lipstadt wegen Rufschädigung und schwört einen Verleumdungsprozess herauf, bei dem die Angeklagte nach britischem Strafrecht dazu verpflichtet ist, ihre Sicht der Dinge unter Beweis zu stellen. Für die amerikanische Professorin bedeutet dies im Klartext, dass sie die historische Nachweisbarkeit der Judenvernichtung faktisch belegen muss. Unter dem Druck der Beweislast engagiert Lipstadt ein erfahrenes Verteidigerteam angeführt von dem undurchschaubaren, aber mit allen Wassern gewaschenen Anwalt Richard Rampton, dessen eigenwillige Herangehensweise an den diffizilen Fall bei seiner Auftraggeberin nicht immer auf Gegenliebe stößt. Rampton und seine Kollegen versuchen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, Irvings Hauptargumente außer Kraft zu setzen, während das unliebsame Justizspektakel eine kontrovers diskutierte Eigendynamik entwickelt. Vier Jahre, von 1996 bis 2000, dauerte der Verleumdungsprozess, den der britische Historiker und Holocaustleugner David Irving gegen die amerikanische Professorin Deborah E. Lipstadt angezettelt hatte. Heraus kam ein denkwürdiger Sieg für Meinungsfreiheit und Gerechtigkeit kontra Geschichtsfälschung und Fanatismus. Regisseur Mick Jackson ("Bodyguard") und der preisgekrönte Drehbuchautor und Dramatiker David Hare ("Wetherby") machten aus dem brisanten Fall hochkarätiges, engagiertes Schauspielkino, bei dem die Hauptdarsteller Rachel Weisz (Oscar-Preisträgerin für ihre Rolle in "Der ewige Gärtner"), Timothy Spall (Gewinner der Goldenen Palme von Cannes für die Hauptrolle in "Mr. Turner - Meister des Lichts") und Tom Wilkinson (Oscar-nominiert für seine Rolle in "Michael Clayton") mit herausragenden Leistungen glänzen. "Verleugnung" ebenso wie den DEFA-Spielfilm "Jakob der Lügner", nachfolgend am gleichen Abend um 23:50 Uhr, sendet das rbb Fernsehen anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der alljährlich am 27. Januar begangen wird.
(rbb)
Regisseur Mick Jackson und der preisgekrönte Drehbuchautor und Dramatiker David Hare machten aus dem brisanten Fall hochkarätiges, engagiertes Schauspielkino, bei dem die Hauptdarsteller Rachel Weisz, Timothy Spall und Tom Wilkinson mit herausragenden Leistungen glänzen. 2017 wurde "Verleugnung" für den BAFTA als bester britischer Film nominiert.
(arte)
Länge: ca. 110 min.
Deutscher Kinostart: 13.04.2017
Internationaler Kinostart: 11.09.2016
Original-Kinostart: 21.10.2016 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 09.05.2018 (Sky Cinema)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Mick Jackson
- Drehbuch: David Hare
- Buchvorlage: Deborah Lipstadt
- Produktion: Gary Foster, Russ Krasnoff, Guy Heeley, Andrew Karpen, Jonathan King, Christine Langan, Joe Oppenheimer, Jeff Skoll, Cornerstone Films, Krasnoff, Foster Entertainment, Shoebox Films
- Produktionsauftrag: Russ Krasnoff
- Produktionsfirma: BBC Films, Participant Media, Cornerstone Films, Krasnoff, Foster Entertainment, Shoebox Films
- Musik: Howard Shore
- Kamera: Haris Zambarloukos
- Schnitt: Justine Wright
- Maske: Renata Gilbert, Klaudyna Góralska, Graham Johnston, Franziska Roesslhuber, Moira Thomson, Joy Travis, Lucy Willis, Alice Hollingum
- Kostüme: Odile Dicks-Mireaux
- Distribution: Universum, Squareone, DCM, Entract Films