Frankreich, 1922: Die Brüder Jean und Ferdinand Rezeau leben auf einem Château in der Nähe von Angers unter der Obhut ihrer liebevollen Großmutter - bis deren plötzlicher Tod alles verändert. Die Rückkehr der Eltern aus Indochina verwandelt das Anwesen in einen Ort des Schreckens. Mutter Paule, von den Kindern bald "Folcoche" genannt, ein Wortspiel aus "verrückt" und "Schwein", entpuppt sich als tyrannische Matriarchin. Ihre Erziehungsmethoden sind sadistisch: Sie spart am Essen, sticht Jean zur Strafe mit einer Gabel in die Hand und verbannt die Kinder nachts in ungeheizte Dachkammern. Während der jüngste Sohn, der in Indochina geborene Marcel, verwöhnt wird, behandelt sie die beiden älteren wie Feinde im eigenen Haus. Jean reagiert mit trotziger Rebellion - er starrt Folcoche beim Essen herausfordernd an und ritzt die Abkürzung "VF" für "Rache an Folcoche" ("Vengeance à Folcoche") in die Möbel. Ferdinand hingegen erträgt die Demütigungen schweigend und flüchtet sich in Bücher. Als Folcoche Jean fälschlicherweise beschuldigt, ihren Geldbeutel gestohlen zu haben, um ihn in eine Erziehungsanstalt einweisen zu lassen, spitzt sich der Konflikt zu ... Regisseur Philippe de Broca inszeniert die Adaption von Hervé Bazins Roman als klaustrophobisches Psychodrama. Die Kamera fängt die düsteren Gänge des Châteaus und die nebligen Gärten ein, während Catherine Frots Darstellung der Folcoche zwischen eiskalter Berechnung und hysterischer Wut oszilliert. Für Humor sorgt Hervé Bazins Alter Ego Jean, der Rebell, dessen Erzählerstimme den Film begleitet.
(arte)
Länge: ca. 104 min.
Deutsche TV-Premiere: 28.04.2025 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Philippe de Broca
- Drehbuch: Philippe de Broca, Olga Vincent
- Produktion: Ève Albertini, Andrew Cooke, Pierre Dufour, Michael Grisewood, Andy Stebbing, Pierre Wallon, Rézo Productions, Ramona Productions, Zephyr Films, Angoa-Agicoa, Procirep, Olga Vincent, Jean-Michel Rey, Philippe Liégeois
- Produktionsfirma: France 3 Cinéma
- Musik: Brian Lock
- Kamera: Yves Lafaye
- Schnitt: Anna Ruiz
- Szenenbild: Milly Burns, Christian Siret, Alexandra De Chimay
- Maske: Lise Gaillaguet, Chantal Leothier, Bea Millas
- Kostüme: Sandrine Bernard, Sylvie de Segonzac
- Regieassistenz: Badreddine Mokrani, Tom Hollings, Caroline Luguet, Rebecca Procter, Nic Shearer
- Ton: Emmanuel Angrand, Mathilde Cousin, François Fayard, Jean-Jacques Ferran, Michel Filippi
- Spezialeffekte: Benjamin Ageorges
- Choreographie: Corinne Devaux