Am 18. Februar 1943 unternahmen Sophie und Hans Scholl ihre sechste Flugblattaktion an der Münchner Universität. Die beiden Mitglieder der "Weißen Rose" hinterlegten im Hauptgebäude Aufrufe zum Widerstand gegen die Nazis. Bevor Sophie und Hans Scholl das Gebäude verlassen konnten, wurden sie vom Hausmeister aufgehalten und kurz darauf von der Gestapo abgeführt. In den folgenden Tagen lieferten sich die 21-jährige Sophie Scholl und Robert Mohr, ein Vernehmungsprofi der Gestapo mit 26 Jahren Erfahrung, einen Psychokrieg. Die junge Frau nahm lieber den Tod in Kauf, als die anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" zu verraten. Nur wenige Tage später wurde den Geschwistern und ihrem Mitstreiter Christoph Probst der Prozess gemacht. Die Anklage lautete auf "landesverräterische Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung". Roland Freisler, Präsident des Volksgerichtshofs, reiste aus Berlin nach München und inszenierte einen Schauprozess. Am 22. Februar, um 12.45 Uhr, stand das Urteil fest: Die drei Angeklagten erwartete die Todesstrafe. Vier Stunden später wurden Sophie Scholl, Hans Scholl und Christoph Probst hingerichtet. Widerstand gegen Hitler und das Naziregime - nur wenige Deutsche hatten den Mut, offen dagegen aufzubegehren. Sophie Scholl war eine von ihnen. Der Regisseur Marc Rothemund hat ihr den Film "Sophie Scholl - Die letzten Tage" gewidmet. Entstanden ist ein sensibles Porträt einer 21-jährigen, lebensfrohen Studentin, die für die Idee der "Weißen Rose" zum Tode verurteilt wurde. Die BR-Koproduktion schildert, beginnend am Tag der Verhaftung der Scholl-Geschwister, die letzten sechs Tage (17. bis 22. Februar 1943) im Leben von Sophie Scholl aus ihrer persönlichen Perspektive. Durch ihr Aufbegehren gegen den Nationalsozialismus wurden Sophie Scholl, Hans Scholl, Christoph Probst und alle anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe zum Inbegriff für Zivilcourage, für einen friedlichen Kampf gegen Gewaltherrschaft und Unterdrückung. Marc Rothemund hat die historischen Fakten gemeinsam mit Drehbuchautor Fred Breinersdorfer und BR-Autor Ulrich Chaussy akribisch recherchiert. Basierend auf Interviews mit Zeitzeugen und den Original-Vernehmungsprotokollen der Gestapo entstand ein sensibles Porträt einer außergewöhnlichen jungen Frau.
(ARD)
Basierend auf Interviews mit Zeitzeugen und den Original-Vernehmungsprotokollen der Gestapo, die bis 1989 in den Stasiarchiven unter Verschluss lagen, inszenierte Marc Rothemund das exzellente Drehbuch von Fred Breinersdorfer als ein sensibles Porträt einer außergewöhnlichen jungen Frau und Ikone des Widerstands. Eineinhalb Jahre lebte und arbeitete Marc Rothemund ("Harte Jungs" 1999, "Heute bin ich blond" 2013) ausschließlich für "Sophie Scholl". Penibel genau recherchiert und streng an die historischen Fakten angelehnt, zeigt der Film Sophie Scholls im Verlauf der Verhöre wachsende Anspannung. Von Anfang an wollte Rothemund die Perspektive ganz eng an die Figur Sophie Scholl knüpfen und aus ihrer Wahrnehmung heraus die Verhöre und den Prozess noch einmal ins Bewusstsein der Kinozuschauer bringen. Bei seiner Premiere 2005 auf der Berlinale wurde der Film mit Standing Ovations gefeiert und erhielt den Silbernen Bären für die beste Regie. "Sophie Scholl" war 2006 als bester ausländischer Film für den Oscar nominiert sowie 2005 für den deutschen Filmpreis und den besten europäischen Film. Schauspielerin Julia Jentsch ist unter anderem für ihre Darbietungen in "Die fetten Jahre sind vorbei" (2004) und "24 Wochen" (2016) bekannt und vielfach ausgezeichnet worden. Als Hauptdarstellerin in "Sophie Scholl" wurde sie 2006 unter anderem als beste Schauspielerin auf der Berlinale ausgezeichnet.
(ARD)
Länge: ca. 116 min.
Deutscher Kinostart: 24.02.2005
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Marc Rothemund
- Drehbuch: Fred Breinersdorfer
- Produktion: Christoph Müller, Sven Burgemeister, Marc Rothemund, Fred Breinersdorfer, Patrick Brandt, Bettina Reitz, Hubert von Spreti, Jochen Kölsch, Ulrich Herrmann, Jo N. Schäfer
- Produktionsfirma: ARTE, SWR, Bayerischer Rundfunk, Goldkind Filmproduktion GmbH, Broth Film
- Kamera: Martin Langer
- Schnitt: Hans Funck
- Szenenbild: Jana Karen-Brey
- Kostüme: Natascha Curtius-Noss
- Redaktion: Jochen Kölsch, Ulrich Herrmann, Andreas Schreitmüller
- Casting: Nessie Nesslauer
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