Sverrir Guðjónsson ist Isländer. Sein Repertoire reicht von mittelalterlichen Gesängen aus seiner Heimat bis zu zeitgenössischer Musik aus aller Welt. Stomu Yamashta, renommierter Musiker und Komponist, stammt aus Kyoto, aus einer Familie, die seit Generationen Künstler hervorbringt. Seine Spezialität: Er bringt Steine und Felsen zum Klingen. Der Japaner war schon mehrfach bei Uraufführungen von Guðjónsson in Island. Im September 2005 unternahm Guðjónsson eine Tournee durch 15 japanische Städte. Das war die Gelegenheit für beide Künstler, sich ausführlich auszutauschen und ein gemeinsames Projekt zu entwickeln. Der Dokumentarfilm gibt Einblick in diese kreative Künstlerfreundschaft und dokumentiert das "Work in Progress": Speziell für diesen Film schufen Sverrir und Stomu ein Projekt, bei dem die einmalige Stimme des einen den mineralischen Klängen des anderen begegnet. Die Schöpfung ist das Thema des Werks, das Stomu komponiert und Sverrir singt. Dem Text liegen drei große Werke der mediterranen, abendländischen und japanischen Kultur zugrunde: die biblische "Genesis" auf Hebräisch, Auszüge aus der mittelalterlichen "Saga von Njál" auf Isländisch und ein Gedicht von Ikkyû (1394-1481), Zenmeister, Dichter und einer der Schöpfer der japanischen Teezeremonie. Stomu Yamashta und Sverrir Guðjónsson verstehen diese Musik als eine musikalische und geistliche Brücke zwischen Japan und Europa. Während die Partitur vor den Augen und Ohren des Zuschauers Gestalt annimmt, erzählt der Film von der Kindheit und Laufbahn der Musiker, die sich auch zu ihren kulturellen Bindungen und ihrem Glauben äußern.
(arte)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 14.11.2010 (arte)
Cast & Crew
- Drehbuch: Jacques Debs