Der exzentrische, homosexuelle Maler Jean-Baptiste hat schon zu Lebzeiten Freunde und Verwandte provoziert. Nun ist er mit siebzig Jahren gestorben. Er hat verfügt, dass ihm die Trauergesellschaft mit dem Zug von Paris zum Begräbnis in seine Heimatstadt Limoges folgen soll. Jean-Baptistes letzter Geliebter, der Pfleger und Dealer Thierry, überführt den Sarg im Auto. Derweil brechen in der Reisegesellschaft unterdrückte Konflikte und Ängste auf. Der zynische François war Jean-Baptistes Meisterschüler und dessen große Liebe. Nun ist er mit dem sensiblen Louis liiert. Louis ist ein Romantiker und beginnt unterwegs eine Affäre mit dem Strichjungen Bruno. Louis ist tief verletzt, als François ihm kühl erklärt, dass er mit Bruno eine lange Affäre hatte und Bruno zudem an AIDS erkrankt ist. Verwirrt verlässt Louis den Zug. In heftigen Streit geraten auch Jean-Baptistes Neffen Jean-Marie und seine Ex-Frau Claire. Claire hat einen erfolgreichen Drogenentzug hinter sich und versucht, Jean-Marie von ihrem gemeinsamen Baby zu erzählen. Jean-Marie reagiert jedoch gewalttätig auf Claires Annäherung. Für ihn war Jean-Baptiste ein Idol. Nun begegnet er nach zehn Jahren seinem Vater Lucien wieder, dem Zwillingsbruder des Toten. Überrascht erfährt Jean-Marie, dass Lucien sich heimlich um ihn sorgte und ihn finanziell unterstützte. Der aggressive Jean-Marie ist betroffen. Er spürt, dass er sich auch mit Claire aussprechen muss. Zur Trauergesellschaft stößt auch die schöne Viviane, die eine Geschlechtsumwandlung hinter sich hat und für zusätzliche Irritationen sorgt. In Luciens Haus beginnt eine lange Nacht der Offenbarungen und schmerzlichen Selbsterkenntnisse.
(WDR)
Länge: ca. 120 min.
Deutscher Kinostart: 27.08.1998
Internationaler Kinostart: 15.05.1998
Cast & Crew
- Regie: Patrice Chéreau
- Drehbuch: Danièle Thompson, Patrice Chéreau, Pierre Trividic
- Produktion: Charles Gassot, Jacques Hinstin
- Musik: Éric Neveux
- Kamera: Eric Gautier
- Schnitt: François Gédigier