Der Film ist im letzten Jahr der DDR entstanden - einer Zeit, die sehr vom Wunsch nach Veränderung geprägt war. Helke Misselwitz sprach mit denen, die am ehesten Auskunft geben können über die Menschlichkeit in einem Land: mit den Frauen. Sympathie erfüllt jede dieser Begegnungen. Die Sympathie der Filmemacherin zu den Frauen vor der Kamera, Sympathie der Frauen für die Regisseurin, die mit ihnen ins Gespräch kommt. Mit den Starken und Selbstbewussten, die mit Souveränität die Fragwürdigkeiten benennen, und mit denen, die sich nur schwer zurechtfinden in der Welt, die hart arbeiten und sich mühsam durchs Leben schlagen. Punkmädchen, Arbeiterinnen, Intellektuelle, Mütter, Alte, Junge. Heiterkeit durchzieht den Film, Nähe und Wärme. Und trotz aller Kritik bleibt da noch viel Hoffnung für eine menschliche Zukunft. "Winter ade" ist offen und sehr lebendig, voller Brüche und Widersprüche, traurig, poetisch, aber oft auch sehr komisch.
(MDR)
Länge: ca. 116 min.
Original-Kinostart: 03.02.1989 (DDR)
Cast & Crew
- Regie: Helke Misselwitz
- Drehbuch: Gudrun Steinbrück, Helke Misselwitz
- Produktion: DEFA
- Musik: Mario Peters
- Kamera: Thomas Plenert
- Schnitt: Gudrun Plenert, Gudrun Steinbrück