Vier junge Menschen begegnen sich vor der Kulisse eines im Schnee versunkenen Bergstädtchens. Rebecca übersetzt Liebesromane und Laura arbeitet als Krankenschwester. Die beiden wohnen in einer Villa, die Laura geerbt hat. Rebecca ist mit dem Skilehrer Marco befreundet, der vor seinem karrierebesessenen Vater geflohen ist. Laura hat alles hinter sich gelassen, um in den Bergen zu leben. In ihrer Freizeit versucht sie sich als Schauspielerin im kleinen Stadttheater. Nach einer missglückten Aufführung trifft sie auf René. Er hat bei einem Unfall sein Kurzzeitgedächtnis verloren und fotografiert ständig, um sich später erinnern zu können. Die beiden finden sich zunächst unsympathisch, doch im Laufe der Zeit stellen sie fest, dass sie sich viel zu sagen haben. Während die eine Liebe kompliziert ist, aber stetig wächst, geht die andere langsam zu Ende. Außerdem ist da noch der Bauer Theo. Seine Tochter wird bei einem Autounfall schwer verletzt. Theo macht sich auf die Suche nach dem Besitzer des beteiligten Autos und stößt auf Marco. Aber ob der es gewesen ist ...
(arte)
Die fatale Verkettung von Zufällen bringt Unfrieden in ein Dorf. Beziehungen gehen zu Bruch, und der Vater eines toten Kindes sucht nach Verantwortlichen. Frühwerk von "Lola rennt"-Macher Tom Tykwer. In Filmen wie "Lola rennt", "Heaven", "Der Krieger und die Kaiserin" sowie "Winterschläfer" sind es immer wieder ungeheuerliche Zufälle, die Tom Tykwers Figuren zusammenzwingen und zu Handlungen drängen, die rückblickend wie von einer höheren Instanz gefügt erscheinen. Technisch virtuos schafft es der deutsche Filmautor, Traumlandschaften und Bilder zu kreieren, welche Verlorenheit und den Gefühlstaumel seiner Protagonisten zusätzlich betonen. Alltagsrealismus ist Tykwer fremd und oft scheint seine Kamera zusammen mit den Protagonisten zu schweben. Unterlegt mit einem suggestiven Soundtrack - meist ebenfalls aus der Feder des Regisseurs - erhalten die Bilder eine rauschhaft träumerische Qualität. Um Sinnlichkeit geht es denn auch in Tykwers neuster Produktion, verfilmt der Deutsche zur Zeit doch mit viel Geld und Stars den Roman "Das Parfüm" von Patrick Süskind. Sein Frühwerk "Winterschläfer" wartet mit Gesichtern von Schauspielern auf, die mittlerweile in Deutschlands oberster Liga spielen.
(Kabel Eins Classics)
Länge: ca. 120 min.
Deutscher Kinostart: 30.10.1997
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Tom Tykwer
- Drehbuch: Tom Tykwer, Anne-Françoise Pyszora
- Produktion: Milanka Comfort, Torsten Künstler, Palladio Film, ARTE G.E.I.E, Stefan Arndt, Maria Köpf
- Produktionsauftrag: WDR
- Produktionsfirma: X-Filme Creative Pool, WDR, MDR
- Musik: Tom Tykwer, Johnny Klimek, Reinhold Heil
- Kamera: Frank Griebe
- Schnitt: Katja Dringenberg
- Regieassistenz: François Doge, Sebastian Fahr-Brix
- Ton: Günther Friedhoff
- Spezialeffekte: Nastuh Abootalebi