Selina ist gehörlos geboren: eine Entdeckung, die die Eltern vor unerwartete Probleme stellt. Sie fragen sich: wie wollen wir mit unserem Kind kommunizieren, wie weit wird unser Kind lernen, zu kommunizieren? Welche Möglichkeiten der Kommunikation kann man aufbauen, welche Techniken gibt es überhaupt, und wie kann man dem Kind alles mitgeben, was es braucht? Selinas Eltern hören Fachleute an, die zu einer technischen Lösung raten. Sie nehmen Kontakt mit Gehörlosen auf, um sich ein eigenes Bild zu machen. Vor allem beschäftigen sie sich viel mit ihrem Kind. Selina ist ein aufgeschlossenes, quirliges Kind. Die Eltern lernen Gebärdensprache und haben sich für eine bilinguale Erziehung entschieden. Sie kommunizieren mit ihrem Kind sowohl in Gebärden- wie in Lautsprache. Gebärdensprache ist erst seit 1998 in Hessen als offizielle Minderheitensprache zugelassen: eine visuelle, dreidimensionale Sprache mit eigener Grammatik, ausgedrückt in Handzeichen, Handstellungen, Mimik und Bewegungsrichtungen. Doch gehörlos ist nicht taubstumm. Das Erlernen der Gebärdensprache ermöglicht gehörlosen Kindern einen natürlichen Spracherwerb, und sie entwickeln ein äußerst differenziertes Sehen und Spüren. Die Gehörlosenwelt, die Gebärdensprache und Kultur der Gehörlosen ist eine ganz eigene Welt. Der Film von Lilo Mangelsdorff zeigt durch den Weg von Selina bis zu ihrem fünften Geburtstag, welche Möglichkeiten es gibt, welches Umfeld vorhanden ist, dieser Art Behinderung zu begegnen.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 85 min.
Deutsche TV-Premiere: 18.05.2008 (3sat)
Cast & Crew
- Regie: Lilo Mangelsdorff
- Drehbuch: Lilo Mangelsdorff
- Produktion: Cinetix, ZDF-3sat
- Kamera: Sophie Maintigneux, Andreas Frowein, Lilo Mangelsdorff
- Schnitt: Lilo Mangelsdorff