Mit dem Begriff Yakuza Eiga wird das Genre des japanischen Gangsterfilms bezeichnet. Die Filme, angesiedelt im japanischen Mafiamilieu, folgen festen Spielregeln und trugen gleichzeitig zur Erneuerung des japanischen Kinos bei. Im Goldenen Zeitalter des Yakuza-Films, den 60er bis 80er Jahren, stachen diese massenhaft produzierten Werke sogar die altbewährten Samurai-Filme aus. Das populäre Genre hatte sein eigenes Studio, die Toei, die zu einer Art "Yakuza Factory" wurde. Dort waren manchmal mehr Verbrecher am Set als Leute von der Produktion. Der Yakuza-Film brachte auch seine eigenen Ikonen hervor, zum Beispiel Takakura Ken, den japanischen Paul Newman, und Noboru Ando, einen zum Dandy-Schauspieler gewandelten früheren Gangsterboss, dessen katzenhafter Charme an Alain Delon erinnert. Meisterwerke des Yakuza-Genres drehten die Filmemacher Kinji Fukasaku ("Jingi naki tatakai - The Yakuza Papers"), der wilde und leidenschaftliche Lehrmeister von Quentin Tarantino sowie in jüngerer Zeit Takeshi Kitano ("Sonatine") und Takashi Miike ("Dead or Alive"), mit dem sich das Genre in den 90er Jahren zu einer Mischung aus psychotischem Film Noir und extrem gewaltsamem Manga entwickelte. Die Dokumentation rollt zum ersten Mal die Geschichte dieses ebenso kontrovers diskutierten wie vergötterten Filmgenres auf.
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Länge: ca. 65 min.
Deutsche TV-Premiere: 12.02.2009 (arte)