Originalpremiere: 2004
Der Z-Channel entstand 1974 als erster Pay-TV-Sender, der ausschließlich Kinofilme in seinem Programm hatte. Von zwei Filmen in der Woche steigerte er sich rasch zu einem 24-Stunden-Programmm, einem wahren Paradies für alle Filmfans. Mit den rekonstruierten Fassungen von verstümmelten Filmen wie Sam Peckinpahs "The Wild Bunch" oder Michael Ciminos "Heaven's Gate" zeigte er den "Director's Cut", bevor es diesen Begriff überhaupt gab. Hier bekam der europäische Film eine Plattform, etwa Ingmar Bergmans "Fanny und Alexander", Bertoluccis "1900" und Petersens "Das Boot". Die Regisseure waren begeistert, die Zuschauer ebenso, und Xan Cassavetes, die Tochter von Gena Rowlands und John Cassavetes, war ein Fan des Senders und stürzte sich nun mit derselben Leidenschaft in ihre Arbeit an dem Film über "Z-Channel". Dabei steht im Mittelpunkt der spiritus rector des ganzen Unternehmens und sein tragisches Schicksal, der geheimnisvolle Jerry Harvey, der mit vielen Regisseuren befreundet war. Sie erinnern sich heute an einen Mann voller Großmut und Freude am Kino, andererseits aber auch an einen Getriebenen im ständigen Kampf gegen seine Dämonen. Sein Leben endet in einer Zeit, da die Existenz des Senders immer schwieriger wurde; die Besitzer wechselten, die Programmphilosophie auch. Werbung und Sport verdrängten die Filme, und Jerry Harvey erschießt sich und seine Frau am 11. April 1988.
(WDR)