Der Mensch glaubt, dass er das Leben des Hundes bestimmt. Doch vielleicht ist in Wahrheit der Hund der Herr, einer, der es sich auf Kosten von Herrchen oder Frauchen gut gehen lässt? Dieser Frage geht der Film am Beispiel des Englischen Setters "Spencer" nach. Mit großen Kulleraugen und tapsig dicken Pfötchen gewinnt er als Welpe sofort das Herz seiner neuen Besitzer. Sie hätscheln und verwöhnen ihn, und wenn er nachts "weint", kommt sofort eine mitleidige Seele und herzt den Kleinen. Nicht überall ist die Bindung zwischen Mensch und Hund so eng wie in der westlichen Welt: Auf der Insel Pemba, vor der Ostküste Afrikas, leben Mensch und Hund einfach nebeneinander her. Die Hunde ernähren sich von den Abfällen rund ums Dorf - sie gehören niemandem. Auf diese Weise könnte sich auch das Zusammenleben von Mensch und Hund vor vielen tausend Jahren entwickelt haben, lautet eine Theorie, der der Film nachgeht: Wölfe fanden heraus, dass rund ums Lagerfeuer der Nomaden oft Fleischreste zu finden waren. Nach und nach wurden einige zu Kulturfolgern und verwandelten sich allmählich in Mitesser am Rand der Gesellschaft. Doch wie wurde der Hund vom Schnorrer zum geliebten Haushund? Durch den Charme seiner Welpen, wird heute vermutet. Immer wieder mal verliebten sich Menschen in einen niedlichen Welpen und nahmen ihn bei sich auf. Welpen sind mehr als jedes andere Tierkind in der Lage, Menschen oder andere Tiere als ihre Familie zu akzeptieren und sich auf sie einzustellen. So entstanden nach und nach die unterschiedlichsten Gebrauchshunde. Problematisch wird es aber, wenn der Mensch dem Hund gar nicht mehr widerstehen kann. "Spencer" ist bald nicht mehr zu bändigen und zerbeißt alles Mobiliar. Er ist nahe daran, die Liebe seiner Familie völlig zu verlieren. Der Film zeigt, wie seine Besitzer das Problem lösen.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 07.01.2004 (NDR)
gezeigt bei: Naturwelten (D, 2001)