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TV-Kritik/Review: "Swamp Thing": Neuauflage des "Ding aus dem Sumpf" mit zu hohem Trashfaktor

(08.07.2019)

Manchmal kommen sie wieder. Dieses Motto kennen nicht nur alle Horrorfilmfans zur Genüge, es gilt umso mehr für halbwegs populäre Comicsuperhelden. So auch für
Die Serie führt uns in die undurchdringlichen Sümpfe rund um das Städtchen Marais, Louisiana (auch wenn aus steuerlichen Gründen in North Carolina gedreht wurde), wo merkwürdige Dinge passieren. Nach einer horrorfilmtypischen Pre-Credits-Sequenz, in der mehrere Männer nachts in ihrem Boot anscheinend von der Flora des Sumpfs angegriffen werden, erleben wir den weiteren Fortgang der Geschichte überwiegend aus der Sicht von Abby Arcane (Crystal Reed), einer jungen Ärztin. Die arbeitet für das CDC, die US-Behörde, die für die Eindämmung von Seuchen und Infektionskrankheiten zuständig ist, und stammt außerdem aus Marais, das sie allerdings nach einem tragischen Vorfall in ihrer Jugend verlassen hat. Als nun die kleine Tochter eines der Angegriffenen von einer bisher unbekannten Viruserkrankung befallen wird, die sich zudem auszubreiten beginnt, kehrt die verlorene Tochter in ihren Geburtsort zurück. Dort trifft sie unvermeidlich auf viele alte Bekannte, die ihr nicht alle wohlgesonnen sind.
Am feindseligsten tritt ihr Maria Sunderland (Virginia Madsen) gegenüber, die Mutter ihrer früh verstorbenen Jugendfreundin Shawna, die ihr Vorwürfe am Tod der Tochter macht. Wesentlich freundlicher begegnet ihr Marias Ehemann Avery (Will Patton), der örtliche Industrielle und potentielle Bösewicht, der für sein Pharmaunternehmen zweifelhafte Experimente in Auftrag gibt. Ferner gibt es noch einen seit Jahrzehnten unglücklich in Abby verliebten Dorfpolizisten und eine lesbische Jugendfreundin, die seltsamerweise gleichzeitig als Zeitungsreporterin und Bartenderin arbeitet. Und natürlich einen Neuankömmling in Marais, Dr. Alec Holland (Andy Bean), einen in Ungnade gefallenen Biologen, der glaubt, einer unkonventionellen Erklärung für die Krankheit auf der Spur zu sein.
Was folgt, sind diverse private Geplänkel, etwas mystisches Geschwafel (da es in Louisiana nach Meinung von Hollywood-Autoren nicht ohne etwas Voodoo zu gehen scheint, tritt noch eine blinde Wahrsagerin in Aktion) sowie die ekligste Obduktionsszene der jüngeren Fernsehgeschichte. Bei letzterer ist noch gar nicht mal die Obduktion selbst das Schlimmste, obwohl dem bizarr missgestalteten Toten pflanzliche Triebe aus dem Kopf gezogen werden. Vielmehr erhebt er sich kurz darauf vom Tisch, weil die mit seinem Leichnam verschmolzenen Pflanzen die Kontrolle übernommen haben und sich aus seinem explodierenden Körper befreien. Das Problem in dieser wie in vielen anderen Szenen ist, dass sie eher unfreiwillig komisch als gruselig wirkt.

Am Ende der Pilotfolge kommt es dann zum aus früheren Versionen des Stoffs bekannten Unfall (hier Anschlag) im Sumpf, bei dem Holland stirbt und in der Folge durch die Kraft des Sumpfs transformiert wird - in eben jenes groteske Swamp Thing. Das Wesen, das hier wie eine fortgeschrittene Variante des
Nach zwei Folgen wirkt die Neuauflage wie eine reichlich unentschlossene Mischung aus Horror, Thriller und Drama, wobei keines dieser Elemente besonders gut funktioniert. Nicht nur fehlt echter Grusel, auch ist die "Kriminalhandlung" zu vorhersehbar. Vor allem aber sind die Figuren und ihre emotionalen Konflikte viel zu stereotyp, um berühren zu können. Die Autoren und Serienentwickler Gary Dauberman und Mark Verheiden scheinen eine Liste mit Standard-Konfliktauslösern abgehakt zu haben: Heldin mit traumatischer Vergangenheit, sich anbahnende Gefühle zum zweiten Helden, der dann aber (scheinbar) stirbt, profitbesessener und skrupelloser Industrieller, etc.

Seltsam auch, dass die eigentlich interessanteste Figur bisher überhaupt keine emotionale Tiefe verliehen bekommt: die Figur des Swamp Thing selbst respektive des Wissenschaftlers, der sich plötzlich als monströs deformiertes Wesen wiederfindet und sich mit seiner neuen Existenz arrangieren lernen muss. Davon ist in den beiden Auftaktfolgen zumindest noch gar nichts zu sehen, taucht dort die Titelfigur doch nur kurz am Rande auf wie ein rächender Deus ex machina. Was bei dieser Umsetzung der Comicvorlagen vor allem fehlt, ist ein gutes Drehbuch. Begnadete Autoren wie Alan Moore, der die Figur in den Comics in den 1980ern Jahren zu neuen Höhen führte, sind aber auch im US-TV-Geschäft rar. Dass ihre "Swamp Thing"-Version nicht richtig gelungen ist, haben anscheinend auch die Verantwortlichen bei DC Universe gemerkt und bereits nach einer ausgestrahlten Folge angekündigt, keine weitere Staffel produzieren zu wollen.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden der Serie "Swamp Thing".
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: DC UNIVERSE
Aktuell wird die erste Staffel von "Swamp Thing" in den USA beim Streamingdienst DC Universe veröffentlicht, bei dem etwa auch "Titans" läuft. Eine deutsche Heimat ist bisher nicht bekannt geworden.
Über den Autor
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Leserkommentare
Martina schrieb am 11.07.2019, 21.00 Uhr:
Ich bin froh, dass dieser unverschämte Beitrag vom Anfang der Woche entfernt wurde! Man kann ja anderer Meinung sein, aber dann sollte man Argumente bringen und keine Beschimpfungen!
Auch wenn das gar nicht mein Genre ist, fand ich den Beitrag sehr witzig geschrieben und die Einschätzung entspricht ungefähr dem, was ich mir unter der Serie vorgestellt hätte!
Bitte mehr Kritiken von Dir Marcus!Nerd schrieb am 09.07.2019, 19.09 Uhr:
Finde es schade, das nur zwei Folgen zur Ansicht zur Verfügung standen.Und soooo schlecht wie sie hier dargestellt wird, kann die Serie gar nicht sein und ist sie für mich persönlich auch nicht!
Ja, mag sein, das es nach nur einer Staffel schon zu ende ist (oder sein soll???). Aber die Bewertungen bei IMDB (8,4 im Moment) und Rotten Tomatoes (TOMATOMETER 92% im Moment) sind doch ziemlich gut! Abgesetzt wurde sie meinen Informationen nach auch nicht, weil sie schlecht ist. Wie sollte das auch gehen. Nach der ersten Folge wurde es ja bekannt gegeben. Da hat man gar nicht den weiteren Verlauf und die Rückmeldungen der Fans etc. abgewartet.Ich habe von der Serie bis jetzt 6 Folgen sehen können und bin begeistert. Von Trashfaktor keine Spur!!!!!!!!
Wie gesagt, die ersten 3 (nicht 2 Folgen) wären für den Anfang vielleicht besser gewesen.
Zum "Reinschauen" und ein Gefühl bekommen. Ich möchte hier nicht spoilern, daher nur ein Tipp: Gebt der Serie eine Chance und schaut mindestens die ersten drei (wenn nicht sogar noch mehr) Folgen. Mit jeder Folge nimmt die Spannung und das Geschehen zu!
Das Makeup, die Sets, die Geschichte, die Darsteller, die Effekte....... bis jetzt TOP!
Hoffe immer noch das die Serie weitergeführt wird, egal von welchem Studio oder was auch sonst. Alle waren so mit Herzblut dabei. Mehr als schade wenn es das wirklich gewesen sein soll.
Vielleicht wird ja auch ein Film draus. Bin gespannt.Jeder DC Fan sollte sich die Serie auf jeden Fall mal anschauen. Und bis einschließlich 3/4 Folge.
Aber auch alle anderen Comicfans, Horror/Fantasy Fans.Ich liebe die Serie bis jetzt und kann kaum die nächste Folgen abwarten!
Hoffe sehr, das sie noch mehr Fans findet!oberwolf schrieb am 09.07.2019, 17.19 Uhr:
Na ja an der Verfügbarkeit kanns nicht liegen denn im Moment sind 6 Folgen verfügbar.....
Bei diesen Serie mag es stimmen das man nach 2 Folgen sagen kann ob sie gut ist oder nicht aber ich kenne andere Kritiken wo auch gesagt wurde nicht gut und dann wurde es eine super Serie.Meiner Meinung nach schreibe ich halt dann gar nichts darüber oder warte bis ich die Zeit habe sonst liest man die Kritik und denkt ach muss ich gar nicht gucken.Somit kann man also euere Kritiken getrost vergessen.Schon irgendwie komisches Vorgehen.Batman schrieb am 09.07.2019, 17.18 Uhr:
trotzdem sollte man dann richtig Berichterstattung betreiben und auch den Grund der
Einstellung nennen, das nat nichts damit zu tun das die Serie schlecht ist, der Grund
ging durch die einschlägigen Serienmedien, aber die scheint ihr nicht gelesen zu haben.
Schade so etwas.
Das gilt übrigens auch für den "Fernsehzuschauer" der sich nicht richtig informiert
hat, was man am Inhalt seines Postings deutlich sehen kann.Bernd Krannich schrieb am 09.07.2019, 17.07 Uhr:
Unsere Kritiken auf Basis von zwei Folgen zu schreiben ist bei TV Wunschliste/Fernsehserien.de der Kompromiss aus Informationsgehalt, Arbeitsaufwand (und Kosten) und (in vielen Fällen auch) zeitnähe/Verfügbarkeit. Man muss bei der Informationsvermittlung immer Kompromisse machen (Überspitzt : "Bei Grey's auf das Finale warten bis man eine Kritik zur Serie schreibt"?) Manche Serien entwickeln sich langsam zum guten/schlechten, bei manchen macht das Finale den Gesamteindruck kaputt ("Lost", "How I Met Your Mother"). Wir stehen dazu, dass wir mit unseren Texten den ersten Eindruck einer Serie vermitteln und kommunizieren das auch ganz deutlich. Bernd Krannich (Mitarbeiter hier)
Fernsehschauer schrieb am 08.07.2019, 22.24 Uhr:
Manchmal kann man Serien tatsächlich schon nach 2 Folgen bewerten, obwohl hier die schnelle Absetzung wohl Bände spricht.
Batman schrieb am 08.07.2019, 20.14 Uhr:
eine Serie nach nur 2 Folgen zu beurteilen macht keinen Sinn, was dabei rauskommt
sieht man ja hier, erstmal alle Folgen abwarten und dann etwas schreiben. Und ganz ehrlich
welche Serie aus dem Genre hat keinen trashfaktor.
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