TV-Kritik/Review: "The Walking Dead": Hat die letzte Stunde für "Die rechte Hand" (Orig.: "Worth") geschlagen?

In der Sanctuary treffen sich Dwight, Simon, Gregory, Gary und andere Saviors im Hof, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. Simon plant Negan zu töten und danach Hilltop auszulöschen. Aber bevor er allzu viele Details erörtern kann, ertönt ein Pfeifen und Negan erscheint hinter ihnen. Dwight hat seine Entscheidung getroffen - und Negan von Simons Plänen in Kenntnis gesetzt. Der Anführer der Saviors zählt bis drei und alle von Simons Männern werden von Scharfschützen umgebracht. Negan baut sich vor Simon auf und erklärt ihm, dass er ihn besiegen müsse, wenn er seine Position einnehmen wolle. Das meint er nicht nur metaphorisch, denn der Zwist zwischen Negan und seiner rechten Hand wird in einem Zweikampf ausgetragen. Obwohl Simon sich auch im Kampf unfair zeigt, gewinnt Negan und tötet den Unterlegenen. Während alle abgelenkt sind, drückt Dwight Gregory die Karte und einen Autoschlüssel in die Hand, sagt, dass er Rick warnen soll. Gregory schafft es tatsächlich zurück nach Hilltop und überbringt Maggie (Lauren Cohan), Rick und Michonne (Danai Gurira) Dwights Nachricht. Das alles scheint fast ein bisschen zu glatt abzulaufen.

Und wirklich kommt am Ende noch einmal alles anders, als man - oder zumindest Dwight - dachte. Negan hat nämlich noch eine Überraschung für ihn: Laura (Lindsley Register). Sie war also die mysteriöse Beifahrerin aus der letzten Folge. Und sie hat Negan alles über Dwights Verrat erzählt. Seinen Sieg sichtlich auskostend erzählt Negan einem vor Schreck gelähmten Dwight, dass alles genau nach seinem Plan verlaufen ist. Er hat Dwight falsche Angriffspläne in die Hände gespielt, die Dwight dankenswerter Weise an Gregory weitergeleitet hat, und somit dafür sorgen wird, dass Rick & Co. nun genau in Negans Falle tappen. Dann verspricht er Dwight noch, ihn nicht zu töten, da dies zu würdevoll für einen Verräter wie ihn wäre, sondern dass er andere Pläne für ihn hätte. Eugene schafft es in der Zwischenzeit zurück zu seinem Außenposten und wird dort von Regina (Traci Dinwiddie) davon unterrichtet, dass Negan wieder da ist und Munitionsnachschub für eine Falle braucht, die er Rick gestellt hat. Dem Befehl kommt Eugene wie es scheint nur allzu gern nach.

In der letzten Szene wird Negan von Michonne angefunkt, die ihm Carls Brief an ihn vorliest. Darin schreibt Carl, dass er sich fragt, ob Negan der sein will, der er ist. Carl ist überzeugt, dass sich immer eine Gruppe gegen Negan und die Saviors auflehnen wird und sagt, dass der einzig richtige Weg die Zusammenarbeit wäre. Negan entgegnet jedoch kalt, dass es dafür zu spät wäre - und zerstört das Walkie-Talkie.

Fazit

In der vorletzten Folge der achten Staffel haben sich die Ereignisse überschlagen und den Weg für den finalen Kampf geebnet. Gregory hat es geschafft, innerhalb einer Episode zweimal die Seiten zu wechseln und man fragt sich, wie lange er damit noch durchkommen wird. Dwights doppeltes Spiel ist zumindest aufgeflogen und nun wird er den Preis dafür zahlen müssen. Werden Rick und die anderen seiner Nachricht Glauben schenken und damit geradewegs in Negans Falle tappen? Und falls ja, von welcher Seite könnte es dann noch Rettung geben? Dass Eugene Negan hintergeht und seinerseits die Munition manipuliert um seine ehemaligen Freunde zu retten, wäre zwar eine spannende Wendung, ist aber nicht sehr wahrscheinlich. Die Oceanside Frauen könnten sich in letzter Minute doch noch dem Kampf anschließen, aber da sie keinerlei Schusswaffen mehr besitzen, ist ihr Einfluss auch begrenzt. Am Ende des Finales wird man wohl den verletzten Rick mit den geröteten Augen wiedersehen und es wird sich zeigen, ob Carls Brief doch noch etwas in Rick und Negan bewirken konnte.

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