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Der Zorn der Queen, den es nicht gab

von Ralf Döbele in Vermischtes
(06.10.2007, 00.00 Uhr)
BBC One-Chef wegen irrführendem Beitrag zurückgetreten

Im Juli diesen Jahres stellte BBC One der Presse die Programmhighlights der nächsten Monate vor. Darunter war auch ein Trailer für die neue Dokumentation "A Year With The Queen". Der Zusammenschnitt enthielt eine Szene, in der sich das royale Staatsoberhaupt bei einem Fotoshooting mit Starfotografin Annie Leibovitz befindet - bekleidet mit einem schweren, historischen Gewand. "Ich glaube, es würde besser ohne Krone aussehen, weniger elegant", schlägt Annie Leibovitz vor. Doch die Königin reagiert verwundert: "Weniger elegant??? Was glauben Sie, was das hier ist?" Als nächstes sieht man, wie die Queen einen langen Korridor entlang hastet mit den Worten: "Ich ändere überhaupt nichts. Ich habe genug davon mich so anzuziehen, vielen Dank auch."

Am Tag nach der Präsentation überschlug sich die britische Presse zunächst mit Schlagzeilen, von "Der Moment, an dem die Queen ausrastete", bis zu "Da ist jemand not amused". Doch schon gegen Mittag musste die BBC mit voller Kraft zurückrudern. Wie sich herausstellte, waren die Szenen aus der Dokumentation in irreführender Weise für den Trailer zusammengeschnitten worden. Die Einstellung mit dem Korridor zeigt eigentlich, wie die Queen beim Fotoshooting ankommt und nicht, wie sie es verlässt. Zudem waren ihre Bemerkungen im ursprünglichen Kontext gesehen lediglich als Scherze gedacht.

Die BBC entschuldigte sich umgehend beim Buckingham Palace und beteuerte, man habe nicht gewusst, dass die Szene falsch konstruiert worden war. Damals kam der Skandal gerade in einer Zeit, in der sich die BBC ohnehin in einer Vertrauenskrise befand. So musste sie damals bereits ein Bußgeld für die Manipulation einer Telefonabstimmung bei dem beliebten Kinderprogramm "Blue Peter" zahlen.

Eine unabhängige Untersuchung über den Vorfall mit der Queen wurde eingeleitet, deren Abschlussbericht nun vorliegt. Dem Chef von BBC One, Peter Fincham, wird darin eine ganze Reihe von Fehlentscheidungen, falscher Beurteilungen und schwachem Handeln vorgeworfen. So hätte eine Entschuldigung der BBC schon viel früher erfolgen können, sogar noch bevor die Tabloid-Titelstorys am nächsten Tag erschienen. Anscheinend habe Fincham die potentielle Sprengkraft der Affäre nicht ernst genug genommen. Am gestrigen Freitag nahm er schließlich seinen Hut. Stephen Labert, Kreativdirektor der Produktionsfirma RDF, die für den irreführenden Schnitt die Verantwortung übernahm, trat ebenfalls zurück

Die Bilder von Annie Leibovitz erschienen übrigens im Juni diesen Jahres in der US-Zeitschrift Vanity Fair. Auf einem Bild trägt die Queen keinen Kopfschmuck. Das andere ist genau die Einstellung, welche Leibovitz lieber ohne Krone gehabt hätte. Diese "Krone" ist in Wirklichkeit übrigens eine Tiara. Und auf dem Bild sitzt sie fest auf dem Haupt der Königin.

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Leserkommentare

  • Herbert-Schleswig schrieb via tvforen.de am 06.10.2007, 23.34 Uhr:
    Hallo,
    ich fand die Sendung beeindruckend. Noch beeindruckender fand ich die Tatsache, daß die Familie Quant es bisher vermeiden konnte, die Öffentlichkeit in devoter Distanz zu halten.
    Hochachtung allerdings vor dieser Reaktion. Ob nun auf Grund von Beratung oder auf Grund eigenen Interesses, spielt dabei keine Rolle. Obwohl ich sagen könnte, daß der historische Verlauf einer derart involvierten Familie doch wohl zumindest den engeren Familienmitgliedern (dem inneren Kern) hinreichend bekannt sein dürfte.
    So gewinne ich aus meiner wenig informierten Distanz einen Eindruck, der entweder trügt oder darauf hinweist, daß die Familie sich um bestimmte Dinge der eigenen Vergangenheit nicht besonders interessiert hat. Nur...warum?
    Gruß, Herbert-S
  • Genua schrieb via tvforen.de am 08.10.2007, 11.38 Uhr:
    Da ist wohl was falsch gelandet..
  • keeperoftraaken schrieb via tvforen.de am 06.10.2007, 13.19 Uhr:
    Viel Lärm um nichts.
    Wegen so einer unbedeutenden Sache werden zwei Personen in England von ihren Posten entfernt ? I'm not amused.
    Aber wir wissen ja auch aus BBC One, dass die Royal Family seit Victoria aus Werwölfen besteht ;-)
  • MissMarple schrieb via tvforen.de am 06.10.2007, 19.56 Uhr:
    @keeperoftraaken
    Du findest es also völlig in Ordnung, wenn Situationen oder Sachverhalte falsch dargestellt werden?
    Oder wie soll ich Deine Aussage interpretieren?
  • keeperoftraaken schrieb via tvforen.de am 06.10.2007, 20.39 Uhr:
    Du findest es also völlig in Ordnung, wenn Situationen oder Sachverhalte falsch
    dargestellt werden?

    Wenn es um wichtige Dinge wie den Tomkin-Zwischenfall oder um nicht existierende Massenvernichtungswaffen im Irak geht, ist ein Rücktritt gerechtfertigt, aber bei solchen Peanuts sicher nicht.
    Manche Sachen sind wichtig andere sind es nicht. Diese ist es nicht !
  • MissMarple schrieb via tvforen.de am 06.10.2007, 21.37 Uhr:
    ....und wer entscheidet was wichtig oder unwichtig ist?
  • keeperoftraaken schrieb via tvforen.de am 06.10.2007, 23.30 Uhr:
    ....und wer entscheidet was wichtig oder unwichtig ist?

    Das entscheidet die Anzahl der Toten.
    tausende Tote -
    Wichtig
    Queen not amused -> unwichtig
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 07.10.2007, 19.41 Uhr:
    keeperoftraaken schrieb:
    > ....und wer entscheidet was wichtig oder unwichtig ist?
    Das entscheidet die Anzahl der Toten.
    tausende Tote -> Wichtig
    Queen not amused -> unwichtig
    Du hast den Sinn überhaupt nicht verstanden ! ! ! Wenn ein Journalist bei einer solchen Sache lügt, warum sollte er es dann nicht auch bei internationalen Krisen tun ??
    Miss Marple's Kritik war daher völlig berechtigt !

    Gruß Sir Hilary
  • ten schrieb via tvforen.de am 08.10.2007, 11.20 Uhr:
    Sir Hilary schrieb:
    Du hast den Sinn überhaupt nicht verstanden ! ! ! Wenn ein
    Journalist bei einer solchen Sache lügt, warum sollte er es
    dann nicht auch bei internationalen Krisen tun ??

    Beabsichtigt war das alles wohl nicht und wenn jeder der lügt zurücktreten würde, dan müssten wohl viele ihren Hut nehmen.