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ZDF-Chefredakteur Brender muss gehen

von Ralf Schönfeldt in Vermischtes
(27.11.2009, 00.00 Uhr)
Verwaltungsrat entscheidet streng parteipolitisch
ZDF

Selten wurde über die parteipolitische Abhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender so viel gesprochen, geschrieben und diskutiert wie in den letzten Wochen. Der Grund war die geplante Vertragsverlängerung des ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender, der es sich mit einigen CDU-Politikern verscherzt hatte und als parteipolitisch mehr oder weniger unabhängig gilt. Der ZDF-Verwaltungsrat hat sich am Freitagnachmittag nun gegen eine Vertragsverlängerung entschieden und damit endgültig bewiesen, dass die Politiker in die Anstalten reinregieren.

Der Vorschlag des ZDF-Intendanten Markus Schächter über eine einjährige Vertragsverlängerung des Chefredakteurpostens zu Gunsten von Brender erhielt nicht die erforderliche Mehrheit, sondern nur 7 Stimmen. Im Verwaltungsrat sitzen 9 Vertreter, die den Christdemokraten zuzuordnen sind sowie 5 Vertreter des SPD-Lagers. Damit endet der Vertrag Brenders nach 10 Jahren im März 2010.

Auch die Unterstützung von 35 hochkarätigen Juristen (wunschliste.de berichtete) half nicht gegen die politische Machtdemonstration auf Initiative des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, der sich bereits zu Anfang des Jahres aus "Quoten- und Qualitätsgründen" gegen eine Weiterbeschäftigung Brenders ausgesprochen hatte (wunschliste.de berichtete).

Dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht erst seit der heutigen Entscheidung Posten oft nach streng parteipolitischen Präferenzen besetzen, ist ein offenes Geheimnis. Journalisten und Beobachter hoffen daher, dass die Entscheidung eine längst überfällige Debatte über die politische Einflussnahme in den Sendern auslöst.

Update:
Das Abstimmungsergebnis (7:7 Stimmen) wurde korrigiert.

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Leserkommentare

  • Friedl Papen schrieb via tvforen.de am 03.12.2009, 18.07 Uhr:
    Nun ja, die politischen Faktoren greifen halt manchmal doch!
  • amsp20000 schrieb via tvforen.de am 03.12.2009, 13.47 Uhr:
    bronsky schrieb:
    amsp20000 schrieb:
    > Moderator der 20:00 Uhr Nachrichten des
    privaten
    > Senders TF1. (...)
    Ist aber ein Privatsender und amit nicht ganz mit
    dem ZDF vergleichbar.

    Bei France Télévision hat Sarko ebenfalls zugeschlagen. Das ist eben das Dilemma in Frankreich, entweder die Sender gehören dem Staat oder Kumpels von ihm. Nicht umsonst hat er als Geschenk das Three-Strikes-Gesetz geliefert. In Italien sieht es ähnlich aus.
    In Großbritannien konnte man erleben was passiert wenn Politiker und Wirtschaftsbosse zu dicke sind, einmal Urlaub auf der Yacht von Geffen und schon ist der Wirtschaftsminister voll vom Ziel des Three-Strikes beseelt.
  • Fall Guy schrieb via tvforen.de am 03.12.2009, 13.28 Uhr:
    Für alle, die es nicht gesehen haben:
    Georg Schramm am Dienstag in "Dreiländerspitzen" auf 3sat
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 30.11.2009, 13.48 Uhr:
    moviefreak schrieb:
    Sir Hilary, warum regst Du Dich so auf? Das ist in
    unseren ÖR-Medien doch nichts neues. Bereits
    Anfang der sechziger Jahre wurde Gert von
    Paczensky, der bis dahin "Panorama" geleitet
    hatte, gefeuert, weil er den CDU-Oberen zu frech
    geworden war. Was erwartest Du denn noch? Kennst
    Du nicht den Spruch von Paul Sethe, der sich
    sinngemäß so äußerte: "Die Pressefreiheit ist
    das Recht von 200 Familien, ihre Meinung zu
    verbreiten". Die einzige Änderung in den letzten
    Jahrzehnten dürfte darin bestehen, daß es nicht
    mehr 200, sondern knapp 2 Dutzend Familien sind.
    Mach mal die Augen auf und recherchiere etwas. Du
    wirst dann schnell feststellen, daß es Dutzende
    solcher Fälle gibt, sowohl bei den privaten
    Verlegern als auch bei den ÖR. Ein markanter
    Fall, den ich noch kurz erwähnen möchte war, wie
    der liberale Alfred Neven DuMont in den Siebzigern
    seinen ebenfalls liberalen Chefredakteur des
    "Kölner Stadtanzeiger" feuerte, weil aufgrund der
    vielen Liberalität in dem Blatt das
    Anzeigenaufkommen zurück ging. Das waren eben
    Sachzwänge, nicht wahr?
    Nichts für ungut, mit besten Grüßen
    moviefreak

    Dann recherchiere ich lieber nicht - würde mich wohl noch mehr aufregen...... Als unverbesserlicher Optimist kann ich nur hoffen das der Mediale effekt den die Brender Entlassung hat ,etwas gutes bewirkt....
  • pars schrieb via tvforen.de am 29.11.2009, 19.57 Uhr:
    wunschliste.de schrieb:
    Dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
    nicht erst seit der heutigen Entscheidung Posten
    oft nach streng parteipolitischen Präferenzen
    besetzen, ist ein offenes Geheimnis. Journalisten
    und Beobachter hoffen daher, dass die Entscheidung
    eine längst überfällige Debatte über die
    politische Einflussnahme in den Sendern auslöst.

    Da muss ich mich selbst fragen, ob mir diese parteipolitischen deutschen Entscheidungen nicht doch lieber sind, als die Einflussnahme italienischer Politiker auf deren TV-Landschaft?
    Schade daß Herr Brender gehen "muss". Er hat Einiges zum Positiven bewegt, zumindest für mich.
  • hippopotamus schrieb via tvforen.de am 29.11.2009, 14.07 Uhr:
    Eigentlich ist es ein Skandal, so etwas dürfte es in einer gelebten Demokratie nicht geben. Aber über allem steht parteipolitisches Kalkül und Machtgehabe. So verabschieden wir uns Stück für Stück von demokratischen Werten. Das Staatsvolk hat, bis auf einige Wenige aus Politik und Wirtschaft, den Mund zu halten, darf nicht mitbestimmen, ich denke da an Volksentscheidungen a la Schweiz. Ich fühle mich hier im Land nicht als mündiger Bürger. Ich bin von der Entscheidung des Verwaltungsrates enttäuscht. Das ist es sicher noch nicht gewesen, da kommt noch mehr von unserem "Landesvater" in Hessen! Was aber am Schlimmsten ist, ich habe keine Hoffnung, dass sich in der Parteienlandschaft, die wir schon seit einigen Jahren haben, etwas zum Besseren wenden könnte. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!
  • amsp20000 schrieb via tvforen.de am 28.11.2009, 22.25 Uhr:
    Tagesschau (http://www.tagesschau.de/ausland/medienfrankreich100.html)
    Juli 2008: Eine Ikone tritt ab. Patrick Poivre d’Arvor war über 20 Jahre lang fast jeden Abend mit dabei in Frankreichs Wohnzimmern – als Moderator der 20:00 Uhr Nachrichten des privaten Senders TF1. (...) Auf jeden Fall musste er gehen. Es wurde von einer Abfindung in Millionenhöhe gemunkelt und davon, dass Staatspräsident Nicolas Sarkozy mehrfach erwähnt habe, dass ihm PPDA und seine kleinen Spitzen auf den Wecker gingen.
    Hat Koch von Sarkozy gelernt?
  • erîk schrieb via tvforen.de am 28.11.2009, 18.47 Uhr:
    Wer sich bisher nicht so für die Machenschaften im Hintergrund interessierte und nun auch schockiert ist, dass es so was in Deutschland gibt, sollte mal den Artikel von Stefan Niggemeier "Nikolaus Brender und die Heuchler" lesen: [url]http://www.stefan-niggemeier.de/blog/nikolaus-brender-und-die-heuchler/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+StefanNiggemeier+%28Stefan+Niggemeier%29[/url]
    Dadurch erscheint das Abstimmungsergebnis in einem neuen Licht und ist ein notwendiges Übel, sollte man wirklich mal was ändern wollen.
    Und für Roland Koch-Fans gibt es auch noch ein Bonbon: [url]http://www.stefan-niggemeier.de/blog/ein-synonym-fuer-roland-koch/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+StefanNiggemeier+%28Stefan+Niggemeier%29[/url]
  • peter10 schrieb via tvforen.de am 28.11.2009, 17.56 Uhr:
    Nein niemand hatte vor eine Mauer zu bauen.
  • amsp20000 schrieb via tvforen.de am 28.11.2009, 16.26 Uhr:
    Kaschi schrieb:
    Zu sagen, das war früher
    auch schon so und wird immer so bleiben, ist zu
    wenig!

    Das BVG könnte Klarheit schaffen, nur dazu müssten es ausgerechnet die Politiker anrufen.
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 28.11.2009, 16.04 Uhr:
    Eine einzige Sauerei ist das ! ! ! - hier bin ich mit "meiner" CDU absolut nicht einer Meinung ! Koch und die anderen hätten sich da raushalten sollen ...
    ich bin echt sauer ! ! ! !

    Gruß Sir Hilary
  • WilliWinzig schrieb via tvforen.de am 28.11.2009, 14.59 Uhr:
    Bei allem Verständnis: Ich verstehe die Debatte hier nicht so ganz. Es ist doch immer gang und gäbe gewesen, dass eine Partei, ganz gleich ob CDU oder SPD, schon immer versucht hat, "ihren Mann/Frau", in eine gewisse Position des Fernsehens/Rundfunks (ARD/ZDF) zu heben. Das macht die SPD ganz genauso. Ob das im Sinne des Wählers wünschenswert ist, bleibt dahingestellt. Wer nun einmal die Mehrheit hat, bestellt eben die "Musik". Wie sagte einst mal Herbert Wehner? "Eine Stimme mehr ist Macht, eine Stimme weniger ist Ohnmacht!" So hatte also auch Herr Gerhard Schröder (SPD) kurz nach der Regierungsübernahme als Ministerpräsident in Niedersachsen nichts eiligeres zu tun, als den den Intendanten des NDR-Landesfunkhauses Hannover abzulösen und ihn durch Lea Rosh zu ersetzen, die zwar vllt. gut im TV moderieren konnte, jedoch zur Leitung eines Landesfunkhauses unfähig war. Daran sollte Herr Ministerpräsident Beck auch mal denken, bevor er vor Wut bei der Pressekonferenz fast zerplatzt. Im übrigen hat Gerhard Schröder später mal zugegeben, dass einer seiner großen Fehler als Ministerpräsident in Niedersachsen war, Frau Rosh zur Intendantin zu machen. Unabhängige parteipolitische Posten gibt es m. E. doch gar nicht mehr, genauso wenig wie neutrale Länder. Wer eine begehrten Posten haben will, muß schon das richtige Parteibuch, wenn auch sehr gut verdeckt, vorweisen können.
  • celia schrieb via tvforen.de am 28.11.2009, 14.33 Uhr:
    Wie war das noch gleich :
    GEZ-Denn wir brauchen unabhängige Medien

    denn Medien deren Kontrolräte mit Politikern besetzt sind, sind ja so unabhängig
  • peter10 schrieb via tvforen.de am 28.11.2009, 12.43 Uhr:
    Das Stimmvieh wählt seinen Metzger selber und auf der Schlachtbank über das stumpfe Messer klagen. :)
  • TV Kritiker schrieb via tvforen.de am 28.11.2009, 10.28 Uhr:
    Was ich dem Koch, und nicht erst seit gestern, wünsche darf ich hier leider nicht schreiben.
  • Meeradler schrieb via tvforen.de am 27.11.2009, 22.38 Uhr:
    Alles in allem also: Ein Schritt zurück in Richtung mehr Demokratie. Zuviel Macht für Politiker, immer wieder von der CDU. Ich werde nie verstehen, warum immer noch ca. 40 % für die CDU votieren. Roland Koch wünsche ich mir t schon seit Jahren als Hartz4-Empfänger. Für mich ist der Typ das größte Arschlosch dieser Republikl.
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 27.11.2009, 19.26 Uhr:
    Damit tut sich das ZDF keinen Gefallen. Und dass die Politik die ÖR regiert, ist schlichtweg ne Sauerei. Sollen sich die Politiker doch um die Dinge kümmern, die wirklich wichtig und politisch relevant sind, und nicht um Fernsehen und Rundfunk. Aber man will eben auch in führenden Medien-Positionen Leute haben, die ggf. nach dem einen oder anderen Mund reden... Eine Sauerei ist das.
    Der Lonewolf Pete
  • lopy schrieb via tvforen.de am 27.11.2009, 19.00 Uhr:
    Auweia!
    Daran hab ich noch gar nicht gedacht...!
    Hab mich schon gewundert, was die Aufregung soll, das ZDF ist mehr als staatstragend!
    Aber so bekommt das ganze einen Sinn....
    Ich hoffe, Du hast unrecht!
    Die "Anstalt" muss erhalten bleiben - sie ist das einzig wirklich sehenswerte im TV.
    Wenn nicht, sollten sie undbedingt vom Internet aus weitersenden...
    (ich spende sogar freiwillig dafür)
  • TV Wunschliste schrieb via tvforen.de am 27.11.2009, 18.54 Uhr:

    http://www.wunschliste.de/gfx/news/gen/gross//6192.jpg
    Trotz massiver öffentlicher Proteste im Vorfeld hat der ZDF-Verwaltungsrat den Vorschlag des Intendanten Markus Schächter, den Vertrag mit Chefredakteur Nikolaus Brender (http://www.wunschliste.de/person/35254/Nikolaus_Brender) zu verlängern, abgelehnt (wunschliste.de berichtete (http://www.wunschliste.de/news/6191)). Nach Auskunft des rheinland-pfälzischem Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD), der als Vorsitzender des Verwaltungsrates das Ergebnis verkündete, habe es keine stichhaltigen Argumente gegen Brender und keine sachliche Begründung gegeben. Die Entscheidung bringe das ZDF nun in "eine schwierige Lage".
    ZDF-Intendant (und CDU-Mitglied) Markus Schächter zeigte sich nach dem geheimen Voting, in dem nur sieben der 14 Mitglieder seinem Wunsch gefolgt waren, den Vertrag mit Brender zu verlängern, enttäuscht: "Ich habe kein Verständnis dafür, dass sogar mein mit Nikolaus Brender abgestimmter Versuch, die festgefahrene Situation durch einen Kompromiss zu lösen, nämlich eine verkürzte Beauftragung bis Januar 2012, nicht mehrheitsfähig war." Drei Fünftel der Mitglieder hätten pro Brender stimmen müssen. Zwei Stimmen fehlten.
    Die ablehnende Haltung des Verwaltungsrats bedauert Schächter "außerordentlich, weil ich mich mit guten Gründen für Nikolaus Brender eingesetzt habe. Er hat in den vergangenen zehn Jahren einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des ZDF geleistet und ist eine große Stütze im Team der Geschäftsleitung. Ich habe in der Begründung für Nikolaus Brender seine publizistische Unabhängigkeit und journalistische Kompetenz herausgestellt, seine souveräne Zukunftskonzeption für den Bereich der Aktualität und Information in der digitalen Welt sowie seine solide Haushaltsführung, mit der er erhebliche Einsparungen ermöglicht hat."
    Für Schächter stellt sich nun "die grundsätzliche Frage des Umgangs zwischen Verwaltungsrat und Intendant". Die Länder als Träger des ZDF "haben jetzt die Pflicht, im Rahmen der anstehenden Novellierung des Rundfunkstaatsvertrags für belastbare Rechtsgrundlagen des ZDF Sorge zu tragen." Um die Handlungsfähigkeit des ZDF sicher zu stellen, hat sich Schächter mit dem Verwaltungsrat geeinigt, noch in diesem Jahr in einer Sondersitzung einen neuen Chefredakteur zu berufen.
    27.11.2009 - Michael Brandes/wunschliste.de
    Quelle: ZDF, sueddeutsche.de, Spiegel Online; Bild: ZDF/Carmen Sauerbrei
    http://www.wunschliste.de/news/6192
  • Kaschi schrieb via tvforen.de am 27.11.2009, 18.01 Uhr:
    In Bremen dient der Roland dazu, die Hansestadt vor dem Zugriff der Kirche in Schutz zu nehmen und somit ihre Unabhängigkeit zu wahren. Deshalb hat die Roland-Statue den Dom im Blick!
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bremer_Roland
    Der hessische Roland ist diesbezüglich ein glatter Versager und gehört abgesägt!