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50 Jahre "Ein Kessel Buntes": Jetzt ist aber wirklich Schluss
Vor 50 Jahren, am 29. Januar 1972, ging eine der legendärsten Shows des DDR-Fernsehens erstmals auf Sendung. 20 Jahre lang war
Am Samstag, 12. Februar strahlt der MDR um 20.15 Uhr
Nach insgesamt 30 regulären Rückblicksfolgen und 15 zusätzlichen Spezialfolgen wird das Kapitel "Ein Kessel Buntes" geschlossen. Auf Nachfrage von TV Wunschliste bestätigte ein Sprecher des MDR: Nach 50 Jahren, in denen mit dem Kessel immer wieder Fernsehgeschichte geschrieben wurde, wird es keine neu produzierten weiteren Folgen geben. Nach einem halben Jahrhundert wird es Zeit, neue Wege zu gehen, zumal der 'alte' Kessel Buntes Anfang der 1990er Jahre eingestellt wurde und somit viel des bestehenden Archiv-Materials immer wieder neu verarbeitet und interpretiert werden musste.
Eine gute Nachricht hat der MDR für die Fangemeinde des Formats dennoch: Die Zuschauenden müssen jedoch nicht komplett auf ihren geliebten Kessel verzichten. Gut kuratierte Wiederholungen werden weiterhin gelegentlich ausgestrahlt werden.
Die legendäre Originalsendung kam unter anderem aus dem Berliner Friedrichstadtpalast, dem Palast der Republik, dem Kulturpalast Dresden, der Stadthalle Cottbus und dem Kulturhaus Gera. Neben Persönlichkeiten aus der DDR waren auch immer wieder Prominente aus dem "Westen" und internationale Stars zu Gast, darunter ABBA, Penny McLean und Samantha Fox. In der Anfangszeit fungierten "Die drei Dialektiker" - Manfred Uhlig, Lutz Stückrath und Horst Köbbert - als Moderationstrio. In späteren Jahren führten an ihrer Stelle stetig wechselnde Gastgeber durch die Sendung, darunter Dagmar Frederic, Helga Hahnemann, Willi Schwabe, Petra Kusch-Lück und Wolfgang Lippert. Nach dem Mauerfall und dem Ende der DDR übernahm die ARD die Show. Karsten Speck wurde zum neuen Moderator und führte bis zur letzten Folge am 19. Dezember 1992 durch die restlichen der insgesamt 118 Ausgaben.
Zum Jahrestag wiederholt das rbb Fernsehen in der Nacht auf Samstag, 29, Januar, um 0.10 Uhr die komplette 109. Ausgabe von "Ein Kessel Buntes" mit Karsten Speck. Um 14.10 Uhr wird außerdem noch einmal die Sondersendung "Ein Kessel der Legenden - Die Stars und ihre Shows" gezeigt.
Leserkommentare
GreameRevell schrieb am 29.01.2022, 15.13 Uhr:
Gut so, mal muß damit auch Schluß sein damit!Genau wie "Henne Und Chors"
Aber KB gehörte halt zu der Zeit genauso dazu wie
Polizeiruf 110,Der Staatsanwalt hat das Wort oder Willi Schwabes Rumpelkammer,
Ich habs gern gesehn früher
Und heute wäre es schon lange an der Zeit für den ZDF Fernsehgarten dessen Zeit ist lange rum
Da hat sich Kessel Buntes doch mehr Fans gemacht!kleinbibo schrieb via tvforen.de am 29.01.2022, 11.33 Uhr:
Lustig finde ich übrigens, das die Sendung "Ein Kessel Buntes" heißt, aber die ersten Ausgaben in sw ausgestrahlt wurden, obwohl das Farbfernsehen auch in der DDR schon eingeführt war.U56 schrieb via tvforen.de am 29.01.2022, 13.48 Uhr:
kleinbibo schrieb:Lustig finde ich übrigens, das die Sendung "Ein
Kessel Buntes" heißt, aber die ersten Ausgaben in
sw ausgestrahlt wurden, obwohl das Farbfernsehen
auch in der DDR schon eingeführt war.
Das ZDF hatte es vorgemacht. Am 27. August 1967 – zwei Tage nach Einführung des Farbfernsehens – lief am Abend die Kabarettsendung "Wir treiben es bunt". Laut Hörzu wollte Werner Finck darin das Farbfernsehen scharf aufs Korn nehmen. Ausgestrahlt wurde die Show jedoch in Schwarz-Weiß!Spoonman schrieb via tvforen.de am 29.01.2022, 14.55 Uhr:
kleinbibo schrieb:Lustig finde ich übrigens, das die Sendung "Ein
Kessel Buntes" heißt, aber die ersten Ausgaben in
sw ausgestrahlt wurden, obwohl das Farbfernsehen
auch in der DDR schon eingeführt war.
Ja, aber erst seit Herbst 1969, und zunächst auch nur im 2. Programm. Die Zahl der Farbgeräte in DDR-Haushalten dürfte 1972 noch verschwindend gering gewesen sein.Was ich bis vor kurzem nicht wusste: Die Sendung wurde laut https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Kessel_Buntes auch in der Sowjetunion und der Tschechoslowakei ausgestrahlt.DeepL-Übersetzung aus dem russischen Wiki-Artikel: https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9F%D1%91%D1%81%D1%82%D1%80%D1%8B%D0%B9_%D0%BA%D0%BE%D1%82%D1%91%D0%BB
Im sowjetischen Fernsehen wurde "Der Purpurkessel" entweder separat oder in der Sendung "Melodien und Rhythmen des ausländischen Varietés" ausgestrahlt, auch 1992.DeepL-Übersetzung aus dem tschechischen Wiki-Artikel: https://cs.wikipedia.org/wiki/Ein_Kessel_Buntes
Die Sendung wurde auch vom damaligen Tschechoslowakischen Fernsehen aufgegriffen, wo sie von Jiří Šrámek live kommentiert wurde.seventy schrieb via tvforen.de am 28.01.2022, 21.49 Uhr:
Als Mensch der im Westen aufgewachsen ist, konnte ich den Hype um diese Sendung nie nachvollziehen, war immer in so einer Fremdschäm-Schublade.Scotty1978 schrieb via tvforen.de am 28.01.2022, 22.13 Uhr:
Hast du das nur jetzt gesehen oder auch früher?
Von jetzt aus gesehen sicherlich in Teilen wie du schreibst.
Früher sicher Zeitgeist.
Das mit dem fremdschämen gilt auch für so manches an westshows der damaligen ZeitSpoonman schrieb via tvforen.de am 28.01.2022, 22.29 Uhr:
Scotty1978 schrieb:Das mit dem fremdschämen gilt auch für so
manches an westshows der damaligen Zeit
Das würde ich aus heutiger Sicht so unterschreiben.Wir konnten DDR1 empfangen, und bei meiner Mutter stand der "Kessel Buntes" wegen der vielen Schlagerstars hoch im Kurs. Ich konnte damit nichts anfangen, weil ich nur Spiel- und Quizshows mochte. An manchen Samstagen gab es deshalb bei uns Diskussionen, was nun eingeschaltet werden soll. "Wetten, dass..?" stand zwar in der Hackordnung noch höher, aber wenn "Auf los geht's los" lief, konnte es passieren, dass ich den Kürzeren zog, weil mein Vater sich auf die Seite meiner Mutter geschlagen hat :) Da ich einen kleinen s/w-Fernseher in meinem Zimmer hatte, war das aber nicht weiter tragisch.Das DDR-Fernsehen ging ja mit dem "Kessel Buntes" bewusst in Konkurrenz zu den großen Samstagabendshows von ARD+ZDF. Ich glaube, nur mit "Musik ist Trumpf" und "Melodien für Millionen" gab es kaum Überschneidungen, weil der "Kessel" mit diesen Sendungen um dieselben Stars buhlen musste.U56 schrieb via tvforen.de am 28.01.2022, 22.57 Uhr:
Spoonman schrieb:Das DDR-Fernsehen ging ja mit dem "Kessel Buntes"
bewusst in Konkurrenz zu den großen
Samstagabendshows von ARD+ZDF. Ich glaube, nur mit
"Musik ist Trumpf" und "Melodien für Millionen"
gab es kaum Überschneidungen, weil der "Kessel"
mit diesen Sendungen um dieselben Stars buhlen
musste.
Am Premierenabend gab es gleich starke Konkurrenz aus dem Westen. In der ARD lief "Zu Gast im Olympia" mit Ausschnitten aus dem Programm der Pariser Music-Hall. Star des Abends war Jerry Lewis. Das ZDF präsentierte "Wünsch dir was", die Spielshow mit Vivi Bach und Dietmar Schönherr, diesmal aus Wien.Wir konnten das DDR-Fernsehen nicht empfangen. Bei uns war an dem Abend das ZDF eingeschaltet.User 1280449 schrieb am 29.01.2022, 22.58 Uhr:
Es ist grundsätzlich falsch , wenn du sagst , weil du in Westdeutschland gewohnt hast , konntest du das DFF- Fernsehen nicht sehen . DFF-1 und DFF-2 konnte man bis ca. 100 km von der ehem. Grenze auch in Westdeutschland / Westberlin empfangen , wenn man es wollte ! Auch die ARD und das ZDF- Fernsehprogram strahlte bis zu 100 km und von Westberlin aus bis zu 100 km in die DDR !Ralfi schrieb via tvforen.de am 28.01.2022, 20.33 Uhr:
Frank Schöbel und Chris Doerk wäre aber auch schön gewesen.
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